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Datum:02.11.2021 - Kategorie:Gesundheit
Lesedauer:ca. 13 Min.

Die Folgen eines Schlaganfalls

Jedes Jahr erleiden bis zu 270.000 Menschen in Deutschland einen Schlaganfall. Bei diesem auch als Hirnschlag bekannten Notfall setzen Teile des Gehirns aus. Mögliche Ursachen können Sprachstörungen, taube Körperstellen sowie Seh- und Bewusstseinsstörungen sein. Was bei einem Schlaganfall passiert und welche Folgen er hat, lesen Sie in diesem Artikel.

Was passiert, wenn man einen Schlaganfall hat?

Das Gehirn ist Dreh- und Angelpunkt aller Funktionen des menschlichen Organismus. Ob Bewegung, Sprache, Bewusstsein oder Sinneswahrnehmung – im Kopf wird alles gesteuert, verarbeitet und übersetzt. Dementsprechend großzügig muss das Gehirn mit Blut versorgt werden: 700 Milliliter des roten Safts durchströmen es jede Minute, damit alles so funktioniert, wie es funktionieren soll. Blutgefäße leiten den steten Blutstrom vom Herz direkt bis nach oben in unsere Schaltzentrale.

Manchmal aber verschließen sich diese Gefäße durch Blutgerinnsel oder Arteriosklerose (Arterienverkalkung). Sie sind in 80 Prozent aller Schlaganfall-Erkrankungen die Ursache und werden als ischämischer Schlaganfall bezeichnet. Ausnahmen bilden Hirnblutungen, die durch Kopfverletzungen wie ein Schädel-Hirn-Trauma entstehen: Beim hämorrhagischen Schlaganfall sind Gefäße so stark beschädigt, dass Blut austritt. Eines aber haben beide Arten gemein: Der Zufluss zum Gehirn wird unterbrochen, das Blut erreicht das Hirngewebe nicht mehr. Es kommt zu einer Durchblutungsstörung: Manche Hirnareale werden nicht mehr ausreichend mit Blut und Sauerstoff versorgt – und stellen ihre Funktion ein.

Das macht sich in der Folge unmittelbar bemerkbar: Betroffene leiden plötzlich unter extremen Kopfschmerzen. Sie können häufig nicht mehr richtig sehen, fangen an zu stottern oder können gar keine Sätze mehr bilden. Zudem weisen manche Körperpartien Lähmungen auf. Der Grund: Ohne Blut und Sauerstoff werden lebenswichtige Hirnzellen im Kopf geschädigt, die innerhalb kürzester Zeit absterben können. Es zählt daher jede Minute – schon bei ersten Symptomen sollte sofort ein Notarzt gerufen werden. Denn die Schlaganfall-Folgen hängen maßgeblich von der Schnelligkeit der Ersten Hilfe und Behandlung ab.

Welche Folgen hat ein ischämischer oder hämorrhagischer Schlaganfall?

In der Medizin wird ermittelt, ob ein leichter Schlaganfall vorliegt – oder ob der Patient einen schweren Schlaganfall erlitten hat. Ersteres tritt meist dann ein, wenn die Symptome frühzeitig erkannt und eine Therapie rechtzeitig in die Wege geleitet worden ist. Ein schwerer Verlauf wiederum ist gekennzeichnet durch langfristige Folgen, die durch eine zu lange Durchblutungsstörung im Gehirn verursacht worden sind.

Etwa 70 Prozent aller Patienten müssen nach Angaben medizinischer Fachkreise mit Langzeitfolgen leben. Die Deutsche Schlaganfall-Hilfe sowie Experten der Deutschen Schlaganfall-Gesellschaft machen allerdings deutlich: Jeder Vorfall ist anders. Ein Patient kann nach wenigen Tagen wieder fit sein oder nur wenige Symptome davontragen. Ein anderer Patient trägt womöglich schwerste Behinderungen davon. Entscheidend für die Folgen sind die betroffenen Hirnregionen sowie die Intensität der Durchblutungsstörung.

Welche Beschwerden hat man nach einem Schlaganfall?

Die Auswirkungen zeigen sich bei Patienten sehr unterschiedlich. Bei nachhaltigen Beschwerden unterscheiden Ärzte zwischen körperlichen, neuropsychologischen sowie psychologischen Schlaganfall-Folgen. Oft liegt eine Kombination mehrerer Symptome aus den unterschiedlichen Bereichen vor.

Körperliche Folgen:

  • Halbseitenlähmung: Eine Körperhälfte ist taub, lässt sich nicht mehr spüren oder kontrollieren. Eine Lähmung führt zu kompletter Unbeweglichkeit.
  • Spastik: Muskeln im Körper verkrampfen so stark, dass die Bewegungsfähigkeit massiv eingeschränkt wird.
  • Schluckstörung (Dysphagie): Der Betroffene kann nicht mehr richtig schlucken – eine Beschwerde, die außerdem Hustenanfälle und Atemnot auslösen kann.
  • Sprechstörung (Dysarthrophonie): Die Steuerung und Ausführung von Sprechbewegungen sind durch eine Lähmung im Gesicht beeinträchtigt.
  • Demenz: Ein Schlaganfall kann das Krankheitsbild einer Demenz beschleunigen. Es kommt zu Gedächtnis- und Konzentrationsstörungen.
  • Epilepsie: Es können Nerven im Gehirn geschädigt werden, die durch sensitive Störungen einen epileptischen Anfall auslösen.

Neuropsychologische Folgen:

  • Sprachstörung (Aphasie): In der linken Hirnhälfte wird die Sprachfunktion gesteuert. Wird diese beschädigt, kann der Patient nicht mehr problemlos sprechen, vertauscht Silben, stottert oder bildet keine vollständigen Sätze mehr.
  • Sehstörung: Hirnzellen mit Verbindung zu den Augen können angegriffen sein und die Sehfähigkeit beeinträchtigen.
  • Wahrnehmungsstörung (Neglect): Eine Körperseite reagiert kaum bis gar nicht mehr auf akustische oder optische Reize.
  • Konzentrationsstörungen und Persönlichkeitsveränderung: Dem Patienten fällt es schwer, sich zu konzentrieren, Termine und Pläne einzuhalten und seinen Alltag zu ordnen. Auch emotionale Veränderungen von Apathie bis zu impulsiver Aggressivität sind je nach betroffener Hirnregion möglich.

Psychologische Folgen:

  • Depression: Das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen schätzt, dass etwa ein Drittel aller Patienten eine Depression nach einem akuten Schlaganfall entwickeln.
  • Angststörung: Ein Schlaganfall ist für Betroffene ein traumatisches Erlebnis. Aus Angst vor einer Wiederholung und aus Hilflosigkeit entwickeln sich Ängste und Panik.

Welche finanziellen Hilfen kommen für Patienten nach einem Schlaganfall infrage?

An eine sofortige Rückkehr zur Normalität und ins Arbeitsleben ist nicht zu denken. Infolge eines Schlaganfalls ist eine individuelle Betrachtung notwendig, die den Gesundheitszustand des Betroffenen, den Schweregrad der Erkrankung sowie weitere personenbezogene Umstände berücksichtigt. Die Heimat Krankenkasse berät Sie dazu im Einzelfall, um finanzielle Hilfen in Ihrer konkreten Situation zu besprechen – nehmen Sie für ein persönliches Gespräch gerne frühzeitig Kontakt mit uns auf.

Kann man nach einem Schlaganfall wieder vollständig gesund werden?

Patient und Angehörige fragen sich nach einem schlimmen Ereignis wie diesem vor allem: Wird man wieder ganz gesund? Wie lange dauert es, bis sich das Gehirn erholt hat? Es ist eine schwerwiegende Erkrankung, von der sich Betroffene nicht ohne weiteres regenerieren können. Das Gehirn aber versucht bereits wenige Stunden nach dem Vorfall, seine Verletzungen zu heilen – ähnlich einer Schürfwunde am Bein reagiert der Körper mit erhöhtem Einsatz, um sich bestmöglich wieder auf Vordermann zu bringen.

Eine Schlaganfall-Rehabilitation ist daher in den ersten drei Monaten nach der Erkrankung besonders wirkungsvoll. Sich während dieser Zeit Ruhe zu verordnen, ist dabei ebenso entscheidend wie eine mit Ärzten abgestimmte stationäre und ambulante Therapie. Grundsätzlich gilt auch in der Nachsorge: Ein leichter Schlaganfall hat bessere Heilungschancen als ein schwerer – und eine schnelle und umfangreiche Behandlung erzielt bessere Ergebnisse. Mehr zur Behandlung lesen Sie hier.

Schlaganfall-Symptome rechtzeitig erkennen

Ein Schlaganfall scheint aus dem Nichts zu kommen, kann aber einer Vorgeschichte zugrunde liegen. Risikofaktoren wie Rauchen, Alkohol und mangelnde körperliche Aktivität können genauso ursächlich sein wie körperliche Erkrankungen. Dazu zählen unter anderem Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes, Adipositas und Bluthochdruck. Um diese Probleme rechtzeitig zu erkennen und das Schlaganfall-Risiko zu minimieren, sollten Sie Ihre Gesundheit regelmäßig überprüfen lassen. Die Heimat Krankenkasse bietet Ihnen dafür alle drei Jahre (ab 35 Jahren) einen ausführlichen Gesundheits-Check-up an.

Wie hoch ist die Lebenserwartung nach einem Schlaganfall?

Eine generelle Prognose zur Lebenserwartung lässt sich nicht aufstellen, weil hier viele Faktoren wie das Alter und der Gesundheitszustand eine Rolle spielen. Je nach Schwere des Verlaufs und dem Zeitpunkt der Therapie variiert die Wahrscheinlichkeit, auf lange Sicht wieder gesund durchs Leben gehen zu können. Bei rechtzeitiger Behandlung überleben laut wissenschaftlichen Studien etwa 57 Prozent der Patienten unter 50 Jahre mehr als fünf Jahre nach einem Schlaganfall. Bei Betroffenen über 70 Jahre sind es nur noch neun Prozent.

Wie hoch ist das Risiko nach einem Schlaganfall einen zweiten zu bekommen?

Nach Angaben der Deutschen Schlaganfall-Gesellschaft besteht außerdem ein erhöhtes Risiko, dass der Patient nach dem ersten einen weiteren Schlaganfall erleidet – auf etwa 20 Prozent aller Betroffenen trifft dies zu. Um einem Rückfall bestmöglich vorzubeugen, ist eine Nachsorge, Therapie und Begleitung durch medizinisches Fachpersonal unerlässlich.

Keine Frage: Schlaganfälle reißen den Betroffenen aus dem normalen Leben und sind ein einschneidendes Erlebnis. Umso wichtiger ist es, sich den Folgen der Erkrankung bewusst zu sein und sich rechtzeitig in helfende Hände zu begeben – für eine positive Aussicht auf eine erfolgreiche Rehabilitation und ein gutes Leben in der Zukunft.

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