Menü ausblenden

Kontakt

 

Service-Telefon

0800 1060100

Mo-Fr: 7.00 - 20.00 Uhr
Sa: 9.00 - 14.00 Uhr
Rückruf-Service

E-Mail

Nutzen Sie unser Kontaktformular, um uns eine Nachricht zu senden: Kontaktformular

Geschäftsstellen

 

Für eine schnelle Bearbeitung Ihrer Anliegen nutzen Sie bitte unsere zentrale Postanschrift:

Heimat Krankenkasse
Herforder Straße 23
33602 Bielefeld

Übersicht Geschäftsstellen

Datum:05.10.2021 - Kategorie:Gesundheit
Lesedauer:ca. 13 Min.

Herzgesundheit – wie wir unseren Taktgeber fit und gesund halten

Es ist so faszinierend, so empfindlich – und der leistungsfähigste Muskel im Körper: unser Herz. Wie wir den Motor des Lebens lange fit und gesund halten.

Wir tragen es auf der Zunge oder am rechten Fleck. Es ist weich oder aus Stein. Mal schütten wir es aus, mal rutscht es uns in die Hose. Seit Menschengedenken besitzt das Herz eine enorme Symbolkraft. Etwa 70-mal in der Minute schlägt der Taktgeber bei erwachsenen Menschen in der Minute und pumpt täglich bis zu 7.000 Liter sauerstoff- und nährstoffreiches Blut durch die Adern. Ein Leben lang, ohne Pausen – es sei denn, es gerät ins Stolpern. Etwa 1,7 Millionen Menschen werden in Deutschland jährlich aufgrund einer Herzkrankheit in Kliniken eingeliefert, 300.000 erleiden einen Herzinfarkt. „Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind sehr verbreitet und kommen immer häufiger vor“, sagt Dr. Felix Schönrath, Kardiologe am Deutschen Herzzentrum Berlin (DHZB). Woran aber liegt das? Und wie beugen wir Herzerkrankungen vor?

Unser Herz ist etwa so groß wie eine Faust, wiegt rund 300 Gramm und sitzt auf der linken Seite der Brust. Angetrieben von Muskelkraft funktioniert es wie eine Pumpe und hält den Blutkreislauf im Körper in Gang. Die beiden Herzhälften versorgen zwei Kreisläufe, den Körper- und den Lungenkreislauf, und bestehen aus je einem Vorhof und einer Kammer. Reguliert werden die Kreisläufe durch die Herzklappen, „die wie Ventile funktionieren, damit das Blut in die richtige Richtung fließt“, wie Dr. Schönrath erklärt. Die linke Herzhälfte pumpt das sauerstoffreiche Blut über die Hauptschlagader, die Aorta, durch den gesamten Körper. Das Blut gibt dabei Sauerstoff ab und nimmt Kohlendioxid auf, ehe es mithilfe der rechten Herzhälfte in die Lunge zurückfließt, wo es mit frischem Sauerstoff angereichert wird. Anschließend fließt der rote Lebenssaft wieder in die linke Herzhälfte – und der Kreislauf beginnt von vorn.

Herz in Not

Damit das Herz den Körper mit Sauerstoff versorgen kann, braucht es selbst welchen – und den bekommt es über die Herzkranzgefäße. Diese lebenswichtigen Leitungen spinnen sich um die gesamte Herzmuskulatur. Umso gefährlicher ist es, wenn sich die Herzkranzgefäße durch Fett- und Kalkablagerungen verengen und nicht mehr ausreichend Blut zum Herzen fließen kann. Mediziner sprechen in solchen Fällen von der koronaren Herzkrankheit, auch als Herzkranzgefäßverkalkung bekannt. Mit mehr als sechs Millionen Betroffenen in Deutschland ist das die häufigste Herzerkrankung – und Hauptauslöser für Herzrhythmusstörungen, Herzmuskelschwäche und Herzinfarkte. „Bei Herzkranzgefäßverkalkungen handelt sich um die weltweit häufigste Todesursache – noch vor Krebs“, sagt Dr. Schönrath. Vorboten können Schmerzen und Druckgefühle im Brustraum sein, zum Beispiel wenn man Treppen steigt oder schnell läuft. In einigen Fällen strahlen die Beschwerden auch in den Hals, Nacken, Unterkiefer, Oberbauch oder den linken Oberarm aus. Betroffene beschreiben die Brustschmerzen, als würde ein schweres Gewicht auf ihrer Brust oder ein Ring um ihren Brustkorb liegen. Oft gehen die Beschwerden schon Tage zuvor mit plötzlicher Luftnot, Schweißausbrüchen und Übelkeit einher. Erkennt man die Warnzeichen nicht früh genug, können sich die Gefäße komplett verschließen und einen Herzinfarkt auslösen. Dank moderner Medizin überleben den heute zwar mehr Menschen als früher, „oft aber bleiben lebenslange Herzschwäche oder Herzrhythmusstörungen zurück“, erklärt Dr. Schönrath.

So kommt es zu Herz-Kreislauf-Erkrankungen

Die Ursachen für Herzkranzgefäßverkalkungen, Herzinfarkte und Co. sind unterschiedlich. Im Zuge des demografischen Wandels werden immer mehr Menschen immer älter, wodurch Volkskrankheiten zunehmen. Auch verschleppte Infekte oder die genetische Veranlagung dürfe man nicht außer Acht lassen, meint der Kardiologe. Waren Verwandte ersten Grades, also Mutter oder Vater, von einem Herzinfarkt betroffen, sollte der Gesundheits-Check-up beim Hausarzt zur Routine gehören. „Auch wer schon mal plötzlich und aus unerklärlichen Gründen bewusstlos wurde, sollte einen Arzt aufsuchen“, rät Dr. Schönrath. Während das Alter, genetische oder angeborene Herzprobleme nicht in den eigenen Händen liegen, gibt es sehr viele hausgemachte Risikofaktoren. „Koronare Herzkrankheiten, Herzrhythmusstörungen und Herzinfarkte sind oft auf einen ungesunden Lebensstil zurückzuführen“, erklärt der Oberarzt am DHZB. Als größte Risiken gelten Übergewicht, zu hoher Blutdruck, Bewegungsmangel, Stress, Rauchen und Alkohol. Eine entscheidende Rolle kommt der Ernährung zu, weil sie die Gefäße gesund und elastisch hält – oder eben nicht. Fast Food wie Burger und Pommes, Fertiggerichte, Weißmehlprodukte wie Croissants, Süßigkeiten und Knabbergebäck, aber auch Wurst enthalten viele gesättigte Fettsäuren, Salze und Zucker. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt Erwachsenen, nicht mehr als zehn Gramm Salz sowie 50 Gramm Industriezucker zu essen. Liegen die Mengen deutlich darüber, können der Blutdruck sowie die Cholesterinwerte in die Höhe schießen – mit den bekannten Folgen für die Gefäße. Laut der Deutschen Herzstiftung liegt die Obergrenze für zu hohen Blutdruck bei Erwachsenen bei 135 zu 85 mmHg. Es schadet also nicht, den Wert hin und wieder selbstständig zu überprüfen, zum Beispiel per Blutdruckmessgerät oder Pulsuhr.

Gesunde Ernährung und Bewegung ins Leben bringen

Damit es gar nicht erst zu verengten und verkalkten Gefäßen kommt, rät der Fachmann zu einer nähr- und ballaststoffreichen Ernährung. „Mediterrane Kost mit viel Gemüse, Obst und Hülsenfrüchten kann vorbeugend wirken“, sagt Dr. Felix Schönrath. Zu den Stars in der herzgesunden Küche gehören mehrfach ungesättigte Fettsäuren, sogenannte Omega-3-Fettsäuren, die in Lachs, Makrele und Hering sowie Nüssen und pflanzlichen Ölen vorkommen. Auch die in Gemüse, Obst und frischen Kräutern enthaltenen Vitamine und Pflanzenfarbstoffe kräftigen das Herz-Kreislauf-System. Bewegung dient als weiterer Schutzmechanismus. Schon eine Stunde Ausdauersport pro Woche senkt das Risiko für Herzerkrankungen um fast die Hälfte. Joggen, Schwimmen, Radfahren und Wandern erweitern und stärken die Gefäße und reduzieren zudem das Körpergewicht. Und auch an der Redewendung, Stress schlage aufs Herz, ist etwas dran. Denn zu viel Stress und zu wenig Schlaf treiben den Bluthochdruck in die Höhe, was verstopfte und verengte Blutgefäße begünstigt. Ab und zu mal abzuschalten, kommt also nicht nur den Nerven, sondern auch dem Herzen zugute. „Wenn man an den richtigen Stellschrauben dreht, kann man das Risiko, am Herzen zu erkranken, um bis zu 50 Prozent senken“, sagt Dr. Schönrath. Und eins ist auch klar: Für eine Umstellung des Lebenswandels ist es nie zu spät – Hauptsache ist, wir hören auf unser Herz.

Dr. Felix Schönrath, Oberarzt und kardiologischer Leiter am Deutschen Herzzentrum Berlin

Die beste Medizin: Vorsorge

Viele Herz-Kreislauf-Erkrankungen lassen sich vermeiden oder abmildern, wenn mögliche Anzeichen rechtzeitig erkannt werden. Umso wichtiger ist es, sich regelmäßig auf alle Risiken hin überprüfen zu lassen. Als Versicherter der Heimat Krankenkasse haben Sie ab 35 Jahren alle drei Jahre Anspruch auf einen kostenlosen Gesundheits-Check-up beim Arzt. Wenn Sie zwischen 18 und 34 Jahren alt sind, steht Ihnen ein einmaliger Check-up zur Verfügung. Mehr Informationen gibt es unter heimat-krankenkasse.de/gesundheits-check-up

  • 3,5 Milliarden Mal schlägt das Herz in einem Leben
  • 20 Minuten zügiges Spazierengehen am Tag trainiert den Herzmuskel
  • 30 Millionen Deutsche haben zu hohen Blutdruck und bemerken es nicht, weil sie ihn nicht messen

Anzeichen für Herzerkrankungen

  • Anfallartige Schmerzen und Druckgefühle im Brustkorb
  • Starke Luft- oder Atemnot unter Belastung, z.B. beim Treppensteigen
  • Allgemeine Schwäche und rasche Ermüdung, oft verbunden mit schnellem Gewichtsverlust und Gliederschmerzen
  • Rhythmusstörungen, wenn das Herz anhaltend deutlich zu schnell oder zu langsam schlägt
  • Dauerhafte Wassereinlagerungen (Ödeme) an Beinen und Füßen
  • Häufige Schwindelanfälle, die bis zu plötzlicher Ohnmacht führen
Dr. Felix Schönrath

Von Dr. Felix Schönrath

Dr. Felix Schönrath ist Oberarzt und kardiologischer Leiter des Herztransplantionsprogramms am Deutschen Herzzentrum Berlin.

Artikel teilen

Weitere Angebote

Oft gesucht

Seiten

Häufige Fragen

Leistungen

Downloads

Alle Ergebnisse anzeigen