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Datum:19.05.2020 - Kategorie:Gesundheit
Lesedauer:ca. 11 Min.

Welche Arten von Rückenschmerzen es gibt und wie Sie gezielt vorbeugen

Jeder Dritte sucht wegen Rückenschmerzen einen Orthopäden auf. Doch was sind die Ursachen der Volkskrankheit Nr. 1 und wie kann man ihnen vorbeugen?

Die gute Nachricht: Etwa 80 Prozent der Betroffenen leiden an unspezifischen Rückenschmerzen, das heißt ohne erkennbare organische Ursachen. Die schlechte Nachricht: Häufig werden diese Schmerzen chronisch und belasten die Betroffenen über eine lange Zeit. »Rückenschmerzen sind immer ein Alarmzeichen des Körpers«, erklärt Franz-Josef Linnenbaum, Orthopäde aus Bielefeld. »Er möchte einem damit sagen, dass man nicht so weitermachen kann wie bisher.« Natürlich können Rückenschmerzen auch Folge einer Krankheit wie Skoliose, Rheuma, Osteoporose oder eines Bandscheibenvorfalls sein. Diese lassen sich aber in einer ersten Untersuchung oder beim Röntgen ausschließen.

Stress und Bewegungsmangel

Wenn Patienten allerdings immer wieder in die Praxis von Dr. Linnenbaum kommen, handelt es sich meist um chronische Rückenbeschwerden, die auch durch den Lebenswandel der Patienten mitverursacht werden. »Natürlich kann man die Schmerzen mit Spritzen und Tabletten zudecken«, weiß Linnenbaum. »Das löst das Problem aber weder langfristig noch ursächlich.« Vielmehr sind viele Orthopäden dazu übergegangen, auch nach den psychosozialen Ursachen zu forschen.

»Der immer stärker zunehmende Stress ist meiner Meinung nach ein Hauptgrund für immer wiederkehrende Rückenschmerzen«, so Linnenbaum. Termindruck, ständige Erreichbarkeit, Mobbing, Unzufriedenheit am Arbeitsplatz oder Probleme in der Familie spielen eine große Rolle. »Ich kann den Menschen dann nur raten, nicht weiterzumachen wie bisher, sondern etwas in ihrem Leben zu ändern.«

Ein weiterer Faktor ist der häufige Bewegungsmangel in unserer modernen Gesellschaft. Viele von uns sitzen den ganzen Tag im Büro, die meisten Wege werden mit dem Auto erledigt, abends lassen wir uns gerne erschöpft auf die Couch fallen und unsere Kinder verbringen mittlerweile mehr Zeit vor Computer, Tablet und Smartphone als draußen beim Spielen und Toben. Unser Körper ist aber von seiner Ursprungskonstitution eher für körperliche Arbeit ausgelegt. Nicht umsonst heißt es »Bewegungsapparat«. »Kräftige Bauch- und Rückenmuskeln stabilisieren die Wirbelsäule und können Schmerzen wirksam und ohne Nebenwirkungen verhindern«, erklärt Linnenbaum. Ein kräftiges Muskelkorsett erreicht man allerdings nur durch viel Bewegung und Sport. Und das am besten schon von klein auf. 

Wunderwerk Wirbelsäule: So funktioniert sie

Die Wirbelsäule unterteilt sich in Hals,- Brust- und Lendenwirbelsäule. Den Abschluss bilden das Kreuz- und das Steißbein. Die 24 Wirbel unseres Rückgrats bilden einen Kanal, durch den das Rückenmark und die Nervenwurzeln verlaufen. Zwischen den Wirbeln liegen 23 Bandscheiben. Sie wirken wie kleine Gelkissen, denn sie bestehen aus einer gallertartigen Masse, die von einem Faserring zusammen gehalten wird.

Typische Rückenbeschwerden

Nackenschmerzen

Hauptursachen hierfür sind Stress, durch einseitige Körperhaltung überlastete Muskeln im Nacken- und Schulterbereich, aber auch Zugluft oder ein Schleudertrauma. Die Muskeln können sich auf Dauer verhärten und verkürzen, Schmerzen sind die Folge. Eine weitere Ursache kann das zu häufige Nachvornebeugen beim Nutzen von Handys und Tablets sein, der sogenannte „Handynacken“. Erste Hilfe bei Nackenschmerzen: Entlastung, Bewegung, regelmäßige Übungen und Wärme.

Hexenschuss

Hierbei handelt es sich um akut einschießende Schmerzen im Lendenwirbelbereich. Er entsteht meist durch strapazierte Muskeln und Bänder am Kreuz und eine abrupte und ungewohnte Bewegung. Die Betroffenen können sich kaum aufrichten oder beugen. In der Regel klingt ein Hexenschuss nach kurzer Zeit von alleine wieder ab. Es helfen Wärme und leichte Bewegung, eventuell mit Unterstützung von Schmerzmitteln. Sollten häufig Hexenschüsse, Taubheits- oder Lähmungserscheinungen auftreten, sollte jedoch unbedingt ein Arzt aufgesucht werden.

Bandscheibenvorfall

Die Bandscheiben bestehen aus einer gallertartigen Masse, die von einem Faserring zusammengehalten wird. Bricht die Gallertmasse durch den Ring, drückt sie auf die Nerven und löst Schmerzen aus. Ein Vorfall kann sich theoretisch an jeder der 23 Bandscheiben ereignen, tritt aber zu 90 Prozent im Lendenwirbelbereich, beim Rest im Halswirbelbereich auf. Die Ursache ist, dass der Faserring der Bandscheibe mit den Jahren Schwachstellen bzw. Risse bekommt, der Quelldruck des Gallertkerns aber noch sehr hoch ist und den Faserring durchbricht. Deswegen ist ein Bandscheibenvorfall statistisch gesehen zwischen dem 40. und 50. Lebensjahr am wahrscheinlichsten. Ab 60 bis 70 Jahren lässt der Quelldruck der Bandscheiben deutlich nach und das Risiko sinkt. Weitere Risikofaktoren sind Übergewicht und zu wenig Bewegung. Abhilfe schaffen klassische Maßnahmen wie Wärme, Bewegung und Physiotherapie. In seltenen Fällen kann eine Operation notwendig werden.

Ischias

Mit Ischias ist umgangssprachlich zum einen der Nerv selbst, zum anderen das Krankheitsbild gemeint, bei dem die Schmerzen vom Rücken ins Bein bis in die Zehen ausstrahlen. Die seitlich aus der Wirbelsäule heraustretenden Nervenwurzeln vom vierten Lenden- bis zum dritten Kreuzbeinwirbel vereinigen sich zum sogenannten Ischiasnerv. Dieser ist nicht eingeklemmt, er ist aber oft das Leitungskabel für den Schmerz. Ursache für die Schmerzen sind vielmehr die Bandscheiben oder andere Nervenwurzeln sowie muskuläre Verhärtungen im Gesäß und Rücken. In der Regel klingen die Beschwerden von selbst wieder ab. Es helfen Wärme und Bewegung, keine Bettruhe.

Gut für den Rücken: Sport!

Grundsätzlich gilt: Jede Sportart, die Ihnen Spaß macht und guttut, beugt auch Rückenschmerzen vor. Wer allerdings schon unter akuten Rückenproblemen leidet, sollte sich  von seinem Arzt beraten lassen und vielleicht  auf eine rückenschonende Sportart umsteigen.

Radfahren: bringt das Herz-Kreislauf-System in Schwung und entlastet auch die Wirbelsäule – vorausgesetzt, das Rad ist für die Größe richtig eingestellt und der Fahrer sitzt aufrecht sowie leicht nach vorne gebeugt.

Krafttraining: kann die Rückenmuskulatur stärken. Allerdings sollte es gezielt eingesetzt und nur in einem speziell dafür ausgerichteten  Fitnessstudio ausgeübt werden. Eine ausführliche Einweisung an den Geräten von geschultem Personal ist sehr wichtig.

Tanzen: ist eine Sportart auch fürs hohe Alter. Die Verbindung von Bewegung und Musik hilft beim Stressabbau und entspannt Seele und Muskulatur. Die Haltung, die Körperwahrnehmung und die Koordinationsfähigkeit werden geschult.

Schwimmen & Aquafitness: schonen die Gelenke durch die verminderte Schwerkraft im Wasser, was für übergewichtige Menschen sehr von Vorteil ist. Außerdem werden Muskulatur und Ausdauer trainiert. Rückenschwimmen entlastet die Wirbelsäule besonders gut.

Nordic Walking: ist wesentlich schonender für die Gelenke als Joggen. Wer die richtige Technik gelernt hat, kräftigt die Rumpfmuskulatur und entlastet gleichzeitig die Nacken- und Schultermuskeln.

Yoga & Pilates: helfen beim Muskelaufbau und tragen zu einer besseren Haltung bei. Viele Übungen trainieren besonders den Rücken und die Bauchmuskulatur. Hinzu kommen im Yoga viele entspannenden Elemente, die gezielt beim Stressabbau helfen können.

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