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Datum:24.01.2024 - Kategorie:Gesundheit
Lesedauer:ca. 11 Min.

Wie Nasenspray-Sucht entsteht und wie die Entwöhnung klappt

Wer kennt es nicht: Sitzt der Schnupfen in der Nase fest, hilft der Griff zum Taschentuch nicht mehr. Abschwellendes Nasenspray kann in solchen Fällen für eine freie Nase sorgen, die Methode birgt aber auch Gefahren: Laut Angaben der Deutschen Hauptstelle für Suchtfragen sind etwa 100.000 Deutsche von Nasenspray abhängig. Warum manche eine Sucht entwickeln können und welche Alternativen es gibt, erfahren Sie in diesem Artikel.

Warum kann Nasenspray süchtig machen?

Das Gefühl einer verstopften Nase ist unangenehm und kann im wahrsten Sinne des Wortes die Luft zum Atmen nehmen. Warum? Bei einem Schnupfen schwellen die Nasenschleimhäute an – und durch die vermehrte Schleimproduktion sitzt die Nase zu. Um wieder durchatmen zu können, greifen viele zum Nasenspray.

Warum die Sprays so hilfreich sind? Die Mittel enthalten unter anderem abschwellende Wirkstoffe wie Xylometazolin oder Oxymetazolin. Sie verengen die Blutgefäße und lassen die Schleimhäute innerhalb weniger Minuten dünner werden. Schnell können wir wieder wie gewohnt durchatmen.

Ein Segen, der sich rasch zum Fluch entwickeln kann: Wendet man die Lösungen über einen längeren Zeitraum an, gewöhnen sich die Schleimhäute an den zugeführten Wirkstoff Xylometazolin. Das Problem: Sobald die Wirkung des Sprays nachlässt, weiten sich die Gefäße erneut und schwellen dauerhaft an – ein sogenanntes Rebound-Phänomen, das zur Sucht führen kann.

Wann liegt eine Abhängigkeit vor?

Ein abhängiges Verhalten kann sich schneller als gedacht entwickeln. Denn nach etwa zwei Wochen regelmäßiger Anwendung setzt die Gewöhnungsphase ein – die Nasenschleimhäute schwellen dann nur noch mit den künstlich zugeführten Wirkstoffen ab.

Warum? Das Gehirn bekommt Signale, dass es keine Botenstoffe mehr aussenden muss, um die Gefäße in der verstopften Nase von allein wieder zu verengen. Daher raten Mediziner, Nasensprays nicht länger als eine Woche zu konsumieren.

Wie erkenne ich eine Nasenspray-Sucht?

Nehmen erkältete Menschen das Mittel dennoch länger als eine Woche ein, sollten sie auf die Signale des Körpers achten. Mögliche Hinweise auf eine Nasenspray-Sucht können sich sowohl psychisch als auch physisch bemerkbar machen:

Psychische Anzeichen

  • Ohne Spray verlassen Betroffene das Haus nicht mehr
  • Erkrankte haben oft Angst, keine Luft mehr zu bekommen
  • Das Einschlafen ist nicht mehr möglich

Physische Anzeichen

  • Chronischer Schnupfen
  • Nasenbluten
  • Trockene Nasenschleimhaut
  • Borkenbildung in Nasenhöhlen

Was sind die Folgen einer Nasenspray-Sucht?

Schenken Betroffene den Warnsignalen ihres Körpers kein Gehör, können die Folgen einer Nasenspray-Sucht schwerwiegend sein:

  • Durch die dauerhafte Reizung können Schleimhäute langfristig geschädigt werden
  • Nasenbluten kommt häufiger vor
  • Es bilden sich Krusten
  • Trockene Schleimhäute, die anfangen zu brennen
  • Da die Nase nicht mehr ausreichend vor Krankheitserregern schützen kann, treten vermehrt Infektionen auf
  • Flimmerhärchen werden zerstört, sie können Schleim nicht mehr ausreichend abtransportieren
  • Sowohl der Geruchs- als auch Geschmackssinn stumpfen ab

Darüber hinaus kann sich bei längerer Anwendung im schlimmsten Fall eine Stinknase, auch Özäna genannt, entwickeln. Dabei handelt es sich um eine degenerative Entzündung der Nasenschleimhaut. In den Nasennebenhöhlen bilden sich immer mehr Krusten und Eiterborken. Die Folge: Aus der Nase strömt ein süßlich-fauliger Geruch. Diesen bemerken weniger die Erkrankten selbst, sondern vielmehr ihr Umfeld.

Zu weiteren Risiken einer Abhängigkeit können Hautausschläge und Juckreiz gehören. In seltenen Fällen treten Herzklopfen, Herzrasen und Bluthochdruck auf.

Wie wirkt sich eine Nasenspray-Sucht in der Schwangerschaft aus?

Während einer Schwangerschaft sollte immer ein Arzt beratend zur Seite stehen, bevor die Begleiterscheinungen einer Erkältung mit Nasensprays gelindert werden. Zwar ist die wissenschaftliche Lage nicht vollends bewiesen, dennoch sollten Schwangere bei abschwellenden Mitteln aufgrund ihrer gefäßverengenden Wirkung vorsichtig sein. Denn es ist möglich, dass Sprays nicht nur lokal in der Nase wirken, sondern auch in der Gebärmutter – und besonders im Stadium der Frühschwangerschaft wäre das ein Risiko.

Wie komme ich vom Nasenspray wieder weg?

Wie bei jeder anderen Suchterkrankung sollten Betroffene das Ziel verfolgen, die Abhängigkeit zu bekämpfen. Bei einer Nasenspray-Abhängigkeit können folgende Methoden helfen:

Die Ein-Loch-Methode

Wie der Name bereits vermuten lässt: Bei der Ein-Loch-Therapie führt man nur noch einem Nasenloch das abschwellende Nasenspray zu. So kann auf dem einen weiterhin frei geatmet werden – während sich das andere Nasenloch langsam entwöhnen kann, bis Erkrankte auch dort wieder besser atmen.

Kontinuierliches Ausschleichen

Manche Menschen leiden vermehrt unter dem Gefühl, ohne Spray kaum Luft zu bekommen. Ist das der Fall, eignet sich die Methode des „kontinuierlichen Ausschleichens“. Wie die Vorgehensweise aussieht? Zu Beginn eine halb leere Flasche des abschwellenden Nasensprays mit einer Lösung auf Meerwasserdosis oder auch Wasser auffüllen. Sobald die Flüssigkeit zur Hälfte reduziert ist, wird es erneut aufgefüllt und die chemische Dosis Schritt für Schritt verringert. Die Methode erstreckt sich dann über vier Wochen.

Kalter Entzug

Sofern das Nasenspray nur für eine kurze Zeit zum Einsatz kommt, kann ein kalter Entzug zur Abstinenz führen. Die Entwöhnung erfordert Willenskraft – aber das Durchhalten lohnt sich! Nach etwa drei Wochen sind bereits erste Erfolge zu verzeichnen: auch ohne abschwellende Lösungen können erkrankte Personen wieder durchatmen. Um den Entzug zu erleichtern, helfen Salben mit Bepanthol sowie Inhalationen mit Meerwasser.  

Unabhängig von der Art des Entzuges gilt immer: Konsumieren Betroffene die abschwellende Lösung bereits über Monate oder Jahre hinweg, sollte unbedingt der Rat eines HNO-Arztes eingeholt werden. Er bespricht die weitere und individuell auf den Körper abgestimmte Entzugs-Methode.

Hilft eine OP bei Nasenspraysucht?

Operationen sind im Zuge einer Abhängigkeit nur sehr selten der Fall, aber dennoch möglich. Zum Beispiel zur Begradigung der Nase, wenn diese aufgrund einer schiefen Nasenscheidewand häufig verstopft ist.

Welche Alternativen gibt es?

Um gar nicht erst in eine Sucht zu geraten und trotzdem während einer Erkältung durch die verstopfte Nase atmen zu können, gibt es zahlreiche Alternativen gegenüber abschwellenden Nasensprays. Dazu zählen Sprays auf natürlicher Basis, beispielsweise in Form von Meerwasser. Weitere Möglichkeiten, die unsere Schleimhäute nicht angreifen, sind:

  • Warme Bäder
  • Reichlich Wasser trinken – besonders Tees sind wohltuend
  • Luftbefeuchter
  • Dampfinhalation mit Kamillenblüten
  • Nasenspülungen mit Salzlösungen

Bereits bei ersten Anzeichen einer Erkältung – zum Beispiel einer laufenden Nase – können die natürlichen Hilfsmittel gegen akuten Schnupfen zum Einsatz kommen. Auch sie helfen bei einem Infekt, um wieder frei durchzuatmen und eine Erkältung zu bekämpfen.

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