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Datum:11.06.2019 - Kategorie:Gesundheit
Lesedauer:ca. 7 Min.

Dr. Google – der ultimative Patientenversteher?

Ständige Erreichbarkeit, durchgehende Sprechstunde, Informationen ohne Ende und keine Wartezeiten: „Praxis Dr. Google“ wird bei Patientinnen und Patienten immer beliebter. Gesundheitsinfos, Krankheitsbilder, Diagnosen und Behandlungsmöglichkeiten werden zunehmend im Internet recherchiert. Klar, denn mit diesem Umfang an Informationen, Erläuterungen und Tipps kann kein niedergelassener Arzt und keine Ärztin mithalten. Aber was kann das Internet wirklich bieten? Und wie können sich Betroffene in der Informations- und Angebotsflut zurechtfinden?

Die Suche nach dem Mehr...

Einer aktuellen Studie der Bertelsmann-Stiftung zufolge geht es den Online-Suchenden nicht nur um Fakten, sondern auch um Sicherheit, Trost, Austausch und Ablenkung. Wer sich zu allgemeinen Gesundheitsthemen besser informieren, auf einen Arztbesuch gezielt vorbereiten und/oder anschließend die erhaltenen Informationen in Ruhe nachlesen möchte, klickt sich durch das Internet. Vor allem nach der Diagnose einer schweren Erkrankung werden Online-Angebote stark genutzt. Das liegt auf der Hand, denn je mehr man über eine Erkrankung weiß, die Zusammenhänge versteht und die eigenen Möglichkeiten kennt, umso stärker nimmt das Gefühl der Hilflosigkeit ab und der Mut zu, sich den neuen Herausforderungen zu stellen.

So weit, so gut und nachvollziehbar, denn Wissen hilft am besten gegen Angst. Kritisch wird es aber, wenn Betroffene an die falschen Anbieter und damit an falsche oder unvollständige Informationen geraten; oder aufgrund der gefundenen Informationen stärker dem World-Wide-Web vertrauen statt dem behandelnden Arzt. Denn eines sollte bei all den Angeboten nicht vergessen werden: Egal, wie viel der oder die Einzelne im Internet liest und recherchiert, sie sind in der Regel keine Experten.

Zudem kann „Dr. Google“ das Gespräch und die Behandlung beim analogen Mediziner vor Ort nicht ersetzen. Allerdings kann das Internet viele hilfreiche und ergänzende Informationen als Unterstützung bieten. Und genau da liegt das nächste Problem: Woher weiß ein Online-Surfer, welche Seiten, Angebote und Daten wissenschaftlich fundiert sind, welche dagegen Privatmeinungen oder Verkaufsstrategien vertreten, und welche schlichtweg falsch oder sogar gefährlich sind?

Suchergebnisse stets kritisch hinterfragen!

Denn nicht alles, was „Dr. Google“ als Ergebnis einer Suchanfrage anbietet, ist auch medizinisch-fachlich korrekt. Darüber denken aber nur die Wenigsten nach, was die o.g. Studie ebenfalls zeigt. So verlassen sich viele Menschen einfach auf die ersten drei Treffer in den Suchergebnissen. Dass diese Platzierungen (Rankings) häufig mehr mit bezahlten Marketingstrategien der Anbieter als mit der Qualität der enthaltenen Informationen zu tun hat, ist nur den wenigsten Nutzern bewusst.
Daher sind unabhängige Informationsanbieter wie z. B. die Unabhängige Patientenberatung Deutschland oder der Krebsinformationsdienst des Deutschen Krebsforschungsinstituts weit weniger bekannt und genutzt als Wikipedia, netdoktor & Co.

Top Ten der Suchanfragen

Das Googlen nach Krankheitssymptomen lässt bei Medizinern immer wieder die Alarmglocken schrillen, denn das Web wird ja nicht nur für Auskünfte zu akuten Erscheinungen wie Grippe, Magen-Darm-Infekt und Bindehautentzündung genutzt. Sehr häufig wird nach Informationen zu schwerwiegenden, z. T. schambehafteten Erkrankungen gesucht, wie die aktuelle Top Ten der Suchanfragen zum Thema Krankheit in den letzten zwölf Monaten belegt:

  • Infektionskrankheiten wie z. B. Tuberkulose,
  • psychische  Erkrankungen wie Depression und Burn out,
  • Autoimmunerkrankungen wie Lupus erythematodes,
  • Erkrankungen des zentralen Nervensystems wie Multiple Sklerose, Parkinson und Amyotrophe Lateralsklerose (ALS),
  • allgemeine Anfragen zum  Stichwort „Krebs“ sowie zu Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Krätze und Diabetes interessieren die Nutzer am meisten.

Und wer hier auf falsche Informationen trifft und nach diesen handelt, kann sich durch die Internetrecherche im Zweifel sogar eher schaden als Gutes tun.

Fragen und vertrauen Sie realen Ärztinnen und Ärzten!

Angelesenes Wissen, Fragen und Bedenken sollten Sie unbedingt mit Ihrem behandelnden Arzt oder Ärztin besprechen. Allerdings freut sich (noch) nicht jede/r Mediziner/in über Patientinnen und Patienten, die sich im Vorfeld  umfassend informieren. Daher halten sich die meisten Menschen im direkten Arztgespräch dann eher zurück.

Unser Tipp: Bereiten Sie sich auf Anrufe und Termine bei Ihren Ärzten immer gut vor. Schreiben Sie vorher Ihre Fragen und Themen auf, die Sie beschäftigen und die Sie mit Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin besprechen möchten. So können Sie die i.d.R. begrenzte Gesprächszeit optimal nutzen. Nehmen Sie die Ergebnisse Ihrer Internetrecherche mit und holen Sie sich die fachliche Meinung Ihres Arztes/Ihrer Ärztin dazu ein – das schafft Vertrauen und gibt Ihnen mehr Sicherheit.

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