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Datum:03.12.2020 - Kategorie:Familie
Lesedauer:ca. 8 Min.

Fürsorgefinder: Neue App zeigt freie Plätze bei Pflegediensten

Viel zu lange hat für ein Bielefelder Ehepaar die Suche nach einem Kinderarzt und einem ambulanten Pflegedienst gedauert. Deshalb haben Kevin und Denise Mielenz den „Fürsorgefinder“ als Vermittlungsplattform entwickelt. 

Es war wie die Suche nach dem Heiligen Gral. Vor etwas mehr als drei Jahren sind Kevin und Denise Mielenz mit ihren Kindern von Mönchengladbach nach Bielefeld gezogen. Der Ortswechsel bedeutete auch, dass die Eltern für ihren ältesten Sohn dringend einen neuen Kinderarzt finden mussten.

Emilian-Kevin leidet unter Fallot'scher Tetralogie, einer angeborenen Herzfehlbildung. Schon mehrmals musste er operiert werden. Fast zwei Monate lang fand sich damals in Bielefeld und Umgebung kein Kinderarzt, der den Jungen als Patient aufnehmen wollte und konnte. 

Und das, obwohl das Ehepaar Mielenz schon von Berufs wegen zahlreiche Kontakte ins Gesundheitswesen hat. Kevin Mielenz ist Gesundheits- und Krankenpfleger am Bielefelder Franziskus-Hospital, Denise Mielenz arbeitet als Pflegehelferin. Trotzdem mussten die Eltern von vier Kindern auf ihrer Suche nach einer medizinischen Versorgung ihres Sohnes mühsam unzählige Praxen abtelefonieren. Nur um in genauso unzähligen Fällen zu hören, dass keine neuen Patienten aufgenommen werden.

„Wir haben damals das Branchenbuch rauf und runter telefoniert“, erinnert sich Kevin Mielenz. „Der Aufwand und der Stress waren enorm.“ Irgendwann hatten er und seine Frau Glück: „Es haben sich gleich mehrere Kinderärzte gefunden, die noch neue Patienten aufnehmen konnten.“

Zahl der Pflegebedürftigen steigt

Ende 2019 ging aber die Suche wieder los, dieses Mal nach einem ambulanten Pflegedienst. Wieder glühten die Telefonleitungen. „Und wieder war es mehr als schwierig, einen Dienst zu finden, der unseren Sohn aufnehmen konnte.“ Damit erging es ihnen wie so vielen anderen Hilfesuchenden.

Im Jahr 2017 wurden laut Statista deutschlandweit 14.480 Pflegeheime und 14.050 ambulante Pflegedienste gezählt. Damit hat sich die Anzahl der Pflegedienste im Vergleich zu 1999 um rund 30 Prozent, die Zahl stationärer Einrichtungen gar um knapp 60 Prozent erhöht. Gleichzeitig steigt die Zahl der Pflegebedürftigen: Ende 2017 wurden deutschlandweit rund 3,4 Millionen pflegebedürftige Menschen gezählt – rund 70 Prozent mehr als noch zu Beginn des Jahrtausends.

Es ist eine Herausforderung, als Patient den Überblick über die verschiedenen Dienstleister zu haben. Gleichzeitig gilt es, die vorhandenen Ressourcen zielgerichtet zu nutzen. „Noch bekommt man im Krankenhaus, wenn man etwa eine Pflegekraft braucht, eine ausgedruckte, fünfseitige Kontaktliste, die man selbst abtelefonieren muss“, berichtet Kevin Mielenz. In ihm und seiner Frau reifte deshalb der Gedanke: „Das muss alles doch auch einfacher gehen.“

App als Vermittler zwischen Hilfesuchenden und Dienstleistern

Ihre Antwort: Geht es auch, und zwar digital. Im Januar 2020 war die Idee zu einer App als zentrale Vermittlungsplattform geboren. Eine App, die pflegebedürftige Menschen oder pflegende Angehörige schnell und unkompliziert mit den richtigen Dienstleistern zusammenbringt, die freie Kapazitäten haben. Kevin und Denise Mielenz gründeten ihr eigenes Start-up, die „KM Health Care Solutions“, und machten sich an die Entwicklung des „Fürsorgefinder“.

Unterstützung bei der Konzeption bekam und kommt das Ehepaar vom Mentorenservice der IHK Ostwestfalen zu Bielefeld, die technische Umsetzung haben sie einem Entwickler überlassen. „Peu à peu haben wir uns die App erarbeitet“, sagt Kevin Mielenz. Seit Ende Juli ist sie im Appstore und im Google-Playstore zum kostenlosen Download verfügbar.

Der „Fürsorgefinder“ listet derzeit etwa 80 Dienstleister auf, überwiegend aus Bielefeld, aber auch deutschlandweit. Dabei funktioniert die App nach einem Ampelsystem: Die Farbe Grün zeigt freie Kapazitäten bei den Dienstleistern an, Rot signalisiert, dass momentan alle Kapazitäten ausgeschöpft sind. So sehen die User auf einen Blick, bei wem sich eine Kontaktaufnahme lohnt.

80 Dienstleister machen schon mit

Unter den Dienstleistern sind mittlerweile längst nicht nur ambulanten Pflegedienste, sondern auch:

  • Sanitätshäuser 
  • Homecare-Versorger
  • Logopäden
  • Krankentransportunternehmen
  • Tagespflegeeinrichtungen
  • Berater/ Sachverständige im Gesundheitswesen
  • Tagesmütter/Tagesväter
  • Reinigungsdienste
  • freiberufliche Kräfte
  • Fußpflegekräfte/ Podologen

Auch wenn das gar nicht der ursprüngliche Plan war, freut sich Kevin Mielenz sehr über die hohe Nachfrage aus den verschiedenen Branchen. „Das zeigt, dass wir gebraucht werden.“ Mittelfristig sollen auch Ärzte mit aufgenommen werden.

Die Dienstleister seien begeistert, dass sie über die App für potenzielle Patienten und Kunden sogar deutschlandweit sichtbarer werden, die Nutzer freuten sich, dass ihnen die mühsame Suche nach den richtigen Ansprechpartnern deutlich erleichtert wird. Gleichzeitig werden die Sozial- und Pflegedienste entlastet. „Die Resonanz ist auf allen Seiten positiv. Das freut uns sehr.“ Auch weil die (Weiter-)Entwicklung der App viel Arbeit bedeutet, die er und seine Frau zusätzlich zum normalen Berufsalltag stemmen. 

Fürsorgefinder-App kann kostenlos heruntergeladen werden

Schon einen fünfstelligen Betrag haben die beiden in ihre Idee investiert. Für Hilfesuchende ist der Service kostenlos, finanziert wird die App durch die Dienstleister. Zahlen sie einen Monatsbetrag, dürfen sie sich mit Firmenlogo, Unternehmensbeschreibung, einer Auflistung ihrer Dienstleistungen und freien Kapazitäten präsentieren. Letztere können die Dienstleister selbst täglich mit wenigen Klicks in Echtzeit aktualisieren.

„Das Geld, das wir durch die Dienstleister einnehmen, stecken wir ins Marketing, um die App bekannter zu machen“, erklärt Mielenz. Das Ziel sei, noch mehr Dienstleister für die App zu gewinnen. Und vielleicht auch einen Investor und Sponsoren. Erstes Interesse gebe es bereits.

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