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Datum:28.10.2019 - Kategorie:Gesundheit
Lesedauer:ca. 9 Min.

Rheuma - eine Volkskrankheit mit vielen Facetten

Geschwollene, schmerzende Gelenke, ständige  Rückenschmerzen, Gichtanfälle, Osteoporose: Rund 10 Millionen Menschen sind in Deutschland wegen chronischer Erkrankungen der Muskulatur und des Skeletts in ärztlicher Behandlung. Sie leiden unter dem, was man gemeinhin als Rheuma bezeichnet. Dabei gibt es Rheuma als eigenständiges Krankheitsbild gar nicht. Unter dem Begriff Rheuma – medizinisch korrekt heißt es „Krankheiten des rheumatischen Formenkreises“ – sind mehr als 100 zum Teil sehr unterschiedliche Erkrankungen zusammengefasst, die oft durch Entzündungen hervorgerufen werden, häufig an den Bewegungsorganen auftreten und fast immer mit Schmerz verbunden sind.

Rheuma ist keine Zivilisationskrankheit, sondern begleitet die Menschheit schon lange. Bereits der griechische Gelehrte Empedokles beschrieb im 5. Jahrhundert v. Chr. entsprechende typische Symptome und prägte dafür den Begriff Rheuma („fließen“). Denn in der Antike stellte man sich unter Rheuma Ströme vor, die vom Kopf in die Körperteile fließen und dabei Krankheiten auslösen. Heute teilen die Mediziner den rheumatischen Formenkreis in vier große Hauptgruppen auf: entzündlich-rheumatische Erkrankungen, degenerative Gelenk- und Wirbelsäulenerkrankungen, Weichteilrheumatismus und Stoffwechselerkrankungen mit rheumatischen Beschwerden. „An Rheuma kann unabhängig vom Alter jeder erkranken. So leiden allein 1,5 Millionen Deutsche unter entzündlich-rheumatischen Prozessen – das entspricht zwei Prozent der erwachsenen Bevölkerung. Hinzu kommen rund 15.000 rheumakranke Kinder und Jugendliche“, sagt Rotraut Schmale-Grede, Präsidentin des Bundesverbandes der Deutschen Rheuma-Liga e.V.

Entzündlich-rheumatische Erkrankungen

Die entzündlich-rheumatischen Erkrankungen werden oft als „Rheuma im engeren Sinne“ bezeichnet. Dabei ist die Entzündung nicht nur auf ein oder mehrere Gelenke begrenzt, sondern es sind häufig auch innere Organe, das Nervensystem oder die Haut davon betroffen. Die häufigste Form ist die rheumatoide Arthritis, die auch chronische Polyarthritis genannt wird. Eine Fehlsteuerung des Immunsystems führt hierbei zumeist zu einer chronischen Entzündung der Gelenkinnenhaut, die Schwellungen und Schmerzen verursacht. Auch Gefäße und Organe können davon betroffen sein. Symptome wie Erschöpfung, Muskel- und Leistungsschwäche, Fieber, Nachtschweiß oder Gewichtsverlust sind ein Signal dafür, dass die Entzündungsprozesse den ganzen Körper belasten.

Da die Ursachen der rheumatoiden Arthritis noch nicht vollständig bekannt sind, kann sie bislang nicht durch eine gezielte Therapie geheilt werden. Vielmehr sind oft mehrere Maßnahmen nötig, um die Schmerzen zu lindern, die Entzündungen zu unterdrücken und bleibende Schäden an Gelenken und Organen zu verhindern. Vor allem die Entzündungen lassen sich aber in vielen Fällen gut durch Medikamente behandeln.

Die richtige Ernährung bei entzündlichem Rheuma

Wichtig zu wissen: Bei einer entzündlichen Rheuma-Erkrankung kann eine richtige Ernährung die Therapie sinnvoll ergänzen. Patienten mit chronisch entzündlichem Rheuma haben weniger Beschwerden und brauchen manchmal sogar weniger Medikamente, wenn sie ihre Ernährung umstellen und dabei vor allem ihren Fleisch- und Wurstkonsum einschränken. Stattdessen sollten viel Gemüse und zuckerarmes Obst, Fisch wie Hering, Lachs und Makrele, pflanzliche Öle und Vollkornprodukte auf dem Speiseplan stehen. Häufig fehlen dem Körper auch Mineralien wie Magnesium und Zink. Nüsse, Weizenkeime und Linsen sind in diesem Fall eine gute Wahl. Die folgende Übersicht zeigt, welche Lebensmittel diese Rheumapatienten bevorzugen und welche sie eher meiden sollten.

Richtige Ernährung bei Rheuma

Degenerative Gelenk- und Wirbelsäulenerkrankungen

Unter den rheumatischen Erkrankungen sind degenerative Gelenk- und Wirbelsäulenerkrankungen ebenfalls weit verbreitet. Dabei handelt es sich um Schäden oder Veränderungen des Gelenkknorpels, deren Ursache oft altersbedingte Abnutzungserscheinungen sind. Hierzu gehört beispielsweise die Arthrose, bei der der Gelenkknorpel großflächig geschädigt ist. Zumeist sind davon Knie, Hüfte, Finger oder Zehen betroffen. Häufig spüren Betroffene vor allem so genannte Anlaufschmerzen, etwa wenn sie sich aus einem Sessel aufrichten; mit der Zeit kann sich jedoch ein mehr oder minder starker Dauerschmerz entwickeln. Zwar lässt sich die Arthrose nicht heilen, aber es gibt viele Behandlungsmöglichkeiten. Oberstes Ziel ist immer, die größtmögliche Beweglichkeit des Gelenks durch ein gezieltes Bewegungstraining zu erhalten:  Krankengymnastik, Schwimmen und Radfahren erweisen sich dabei oft als hilfreich.

Weichteilrheumatismus

Die dritte große Gruppe des rheumatischen Formenkreises umfasst die (nicht entzündlichen) weichteilrheumatischen Erkrankungen, von denen faktisch jeder Mensch irgendwann einmal betroffen ist. Sie treten durch die Überlastung von Muskeln und die Reizung von Sehnen und anderen Weichteilgeweben auf. Häufig ist dabei nur eine Körperregion betroffen. Bekannte Beispiele sind der „Tennisarm“, der „steife Nacken“ und Rückenschmerzen durch Fehlhaltung. Eine sehr ausgedehnte Form des Weichteilrheumatismus ist das Fibromyalgie-Syndrom, unter dem in Deutschland 1,5 Millionen Menschen leiden. Sie haben starke Muskelschmerzen; Begleiterscheinungen sind häufig Müdigkeit, Schlafstörungen und eine eingeschränkte Leistungsfähigkeit. Auch bei dieser Erkrankung ist ein gezieltes Bewegungstraining einer der wichtigsten Bestandteile der Therapie.

Stoffwechselerkrankungen mit rheumatischen Beschwerden

Zu den Stoffwechselerkrankungen mit rheumatischen Beschwerden zählen Osteoporose und Gicht. Die auch als Knochenschwund bekannte Osteoporose ist weit verbreitet. Allein in Deutschland sind nach Schätzungen 6 Millionen meist ältere Menschen davon betroffen. Etwa ein Drittel der Frauen erkrankt nach den Wechseljahren an Osteoporose. Durch eine Störung des Knochenstoffwechsels werden die Knochen instabil und anfällig für Brüche. Rechtzeitige Maßnahmen können einen beginnenden Knochenabbau verhindern. Dazu gehört etwa, dass der Körper ausreichend mit Kalzium und Vitamin D versorgt wird. Betroffene sollten zudem auf ausreichende Bewegung achten. Gicht entsteht durch einen Überschuss an Harnsäure im Körper und äußert sich in plötzlichen, starken Schmerzen und einer Schwellung in einem Gelenk. Mit einer Diät und Medikamenten kann diese Erkrankung gut behandelt werden.

Frühzeitige Therapie wichtig

Rheuma – das sind viele Krankheitsbilder und viele mögliche Ursachen. „Eindeutige Auslöser sind bis heute für keine Form bekannt. Eins steht aber fest: Eine rechtzeitige Therapie wird den Verlauf der Erkrankung stark positiv beeinflussen, ihn oft sogar stoppen und schwere Gewebeschäden verhindern“, betont Rotraut Schmale-Grede. Nehmen Sie die Alarmsignale Ihres Körpers ernst und lassen Sie sich bei länger andauernden Schmerzen unklarer Ursache unbedingt untersuchen.

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