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Datum:05.10.2020 - Kategorie:Familie
Lesedauer:ca. 13 Min.

Schlaf, Kindlein, schlaf...

Und, wie gut schläft deins? Hält es sein Mittagsschläfchen in der Kita? Wie oft wacht es nachts auf? Über wohl kein Thema diskutieren Eltern so leidenschaftlich wie über den Schlaf ihrer Kinder. Was Mama und Papa tun können, damit der Nachwuchs im Kleinkind- und Vorschulalter besser ein- und durchschläft.

Sie haben eine Gute-Nacht-Geschichte vorgelesen. Mit dem Kind gekuschelt. Sogar eine Gesangseinlage improvisiert. Trotzdem geht die Kinderzimmertür einige Minuten später wieder auf – und der Nachwuchs wünscht eine Zugabe, weil er einfach nicht in den Schlaf findet. So oder so ähnlich spielt es sich tagtäglich in vielen deutschen Familien ab: Laut Untersuchungen der Deutschen Gesellschaft für Schlafforschung und Schlafmedizin (DGSM) kommt es bei circa 20 Prozent der Klein- und Vorschulkinder zu Schlafstörungen.

Vor allem mit dem Zubettgehen und Einschlafen tun sie sich fast alle ab und zu schwer. Manchmal meinen sie, etwas zu verpassen, wenn sie ins Bett müssen. Manchmal sind sie einfach noch nicht müde oder hinter ihnen liegt ein aufwühlender Tag, der sie nicht zur Ruhe kommen lässt. Das ist alles nicht weiter schlimm. Erst, wenn Schlafstörungen über einen längeren Zeitraum andauern und die Gesundheit der Kinder beeinträchtigen, besteht Anlass zur Sorge. Was aber können Mama und Papa tun, damit es nicht so weit kommt und die Kleinen entspannt und friedlich schlafen?

Wie viel Schlaf brauchen Kleinkinder?

Schlafen wie ein Murmeltier – für Erwachsene oft ein Wunschtraum, für Klein- und Vorschulkinder wesentlich für das weitere Wachstum. „Guter Schlaf ist sehr wichtig für die körperliche und geistige Entwicklung der Kinder, weil er ihre Aufmerksamkeit, Lernfähigkeit und Ausgeglichenheit fördert“, sagt Dr. Alfred Wiater, auf Schlafstörungen spezialisierter Kinder- und Jugendarzt und Vorstandsreferent der DGSM.

Wie der Schlafbedarf aussieht, ist dabei so individuell wie die Kinder selbst. Es gibt aber Richtwerte, an denen man sich orientieren kann. Für Kleinkinder im Alter von einem bis zwei Jahren gilt eine Schlafdauer von elf bis 16 Stunden als ideal, meist verteilt auf zwei Schlafphasen: nachts und mittags. Eine Faustregel besagt: Je älter das Kind, desto weniger Schlaf braucht es. Schon bei den Vorschulkindern zwischen drei und fünf Jahren sollten es nicht mehr als 14 Stunden – aber auch nicht weniger als neun Stunden insgesamt sein.

Mangelnden Nachtschlaf sollte man nicht durch den Mittagsschlaf kompensieren.

Die weite Spannbreite zeigt sich auch beim Mittagsschlaf: Verzichten manche Kinder schon mit zwei Jahren freiwillig auf ein Nickerchen, können andere Gleichaltrige nicht genug davon bekommen und schlafen gleich mehrmals tagsüber ein. „Die Eltern und Betreuenden in der Tageseinrichtung sollten gemeinsam entscheiden, was für das Kind am besten ist. Das heißt, es muss die Möglichkeit des betreuten Mittagsschlafs genauso angeboten werden wie die betreute Mittagsbeschäftigung für alle, die kein Schläfchen brauchen“, meint Dr. Wiater. Wichtig sei es, die „Siesta“ nicht zu erzwingen, um damit mangelnden Nachtschlaf zu kompensieren. Sonst nämlich wollen die Kleinen abends nicht ins Bett – und es kommt unweigerlich zu Einschlafproblemen.

Wie schlafen Kinder besser ein?

Schaut man sich die Ratgeber an, wie Kinder besser einschlafen, kann einem schnell schwindelig werden – kursieren doch unzählige Empfehlungen und Meinungen zu diesem Thema. Es gibt Eltern, die vorlesen, singen, tanzen. Die sich mit ins Bett quetschen. Manche lassen sogar einen Föhn laufen, damit das Kind einschläft. Klar ist: Ein Patentrezept gibt es nicht – Geborgenheit und Sicherheit aber sind bedeutende Voraussetzungen für guten, erholsamen Schlaf.

„Kinder, die Nähe und Schutz erfahren und gleichzeitig lernen, Neues zu entdecken, gewinnen auch die Stärke für die Nacht“, sagt Dr. Wiater. Spannende, abwechslungsreiche Aktivitäten regen sie tagsüber an und machen sie müde. Regelmäßige Schlafenszeiten und Rituale vor dem Zubettgehen stärken das Gefühl der Geborgenheit. „Einschlafrituale sollten monoton und möglichst immer identisch verlaufen.“ Gerade feste Routinen helfen den Kleinen, von der aufregenden Welt des Tages Abschied zu nehmen. Kinder plötzlich und im schlimmsten Fall noch zur Strafe ins Bett zu schicken, wirkt gegenteilig und bringt sie häufig um die Nachtruhe. 

Eltern sollten sich Zeit für beruhigende Einschlafrituale nehmen.

Die Einschlafrituale auf dem Weg ins Land der Träume können – je nach Alter und Vorlieben – ganz unterschiedlich aussehen. Am besten nimmt sich ein Elternteil täglich eine halbe Stunde vor dem Einschlafen Zeit, um das Kind entspannt ins Bett zu bringen und über die Eindrücke des Tages zu sprechen. Was war heute los? Was hat dir besonders Spaß gemacht?

Computer, Tablets oder Fernseher sollten bis eine Stunde vorm Schlafengehen tabu sein, weil sie die Kinder mit unnötigen Reizen konfrontieren, die sie mühsam verarbeiten müssen. Auch Licht, Lärm, eine extrem unaufgeräumte Schlafumgebung sowie schwere Mahlzeiten können sie einen erholsamen Schlaf kosten. „Am besten ist es, eine Gute-Nacht-Geschichte vorzulesen. Da bekommen die Kinder die persönliche Zuwendung, die Möglichkeit zum Austausch und sie lernen, die beruhigende Wirkung des Lesens zu schätzen.“ Außerdem rät der erfahrene Mediziner, Kinder schon ab dem Babyalter im eigenen Bett schlafen zu lassen, weil es dann auch keine Probleme mit der Umgewöhnung gebe. „Das Bett kann aber durchaus ans Elternbett angedockt sein.“ 

Wie helfe ich meinem Kind bei Alpträumen?

Schlafen die Kleinen trotzdem schlecht oder zu wenig, leidet nicht nur das Nervenkostüm der Eltern, sondern auch die Gesundheit der Kinder. Häufig gesellt sich zum Kampf um die richtigen Schlafzeiten und -dauer dann ein weiteres Phänomen, das sich schlecht auf die Nachtruhe auswirkt: Alpträume. Die gute Nachricht: Gegen Monster unterm Bett oder böse Geister hinter dem Vorhang können Eltern aktiv etwas tun. „Viele Kinder brauchen danach Körperkontakt. Indem man sie in den Arm nimmt und sagt, dass alles nur ein böser Traum war, beruhigt man sie. Am nächsten Tag kann man dann darüber sprechen“, sagt Dr. Wiater.

Die Gründe für Alpträume sind meist harmlos. Erst, wenn sie immer wieder im gleichen Gewand auftauchen, deutet das auf tieferliegende Ängste hin. Manchmal liegen die Ursachen auch im Familiengefüge begründet – etwa, wenn dicke Luft zwischen Mama und Papa herrscht. Ganz wichtig ist es, die Alpträume ernst zu nehmen und notfalls gemeinsam mit dem Kind unter dem Bett zu schauen, ob das Monster auch wirklich verschwunden ist. „So schafft man die Voraussetzungen, dass sich das Kind sicher und behütet fühlt und schnell wieder einschläft.“

Falls auch das nicht hilft und die bösen Alpträume, aber auch andere Schlafstörungen einfach nicht verschwinden wollen, empfiehlt der Mediziner den Gang zum Kinderarzt, in eine Kinderheilpraxis oder in ein Schlaflabor. Denn allen guten Tipps und Bemühungen zum Trotz – eines ist sicher: Es gibt kein Allheilmittel und kein Einschlafen auf Knopfdruck. Jedes Kind ist eine individuelle Persönlichkeit und das Schlafverhalten zu einem Teil genetisch bedingt. Umso wichtiger ist es für die Eltern, nicht zu verzweifeln und sich nicht zu scheuen, professionelle Hilfe zu holen.

Alle Menschen müssen schlafen. Kleine Menschen aber müssen besonders viel schlafen, um all die spannenden Abenteuer zu verarbeiten, die sie tagsüber erlebt haben. Vertrauen, Geborgenheit, eine beruhigende Schlafumgebung und schöne Einschlafrituale helfen ihnen dabei.

Einschlaftipps für Klein- und Vorschulkinder

  • Sorgen Sie tagsüber für viel Bewegung, frische Luft und geistige Anregung. Die Müdigkeit hilft Kindern dabei, abends besser einzuschlafen
  • Achten Sie auf regelmäßige Schlafenszeiten und Einschlafrituale und nehmen Sie sich Zeit für Ihr Kind
  • Haben Sie ein offenes Ohr für die Erlebnisse, aber auch Unsicherheiten, die Ihr Kind beschäftigen
  • Vermeiden Sie grelles Licht, Lärm und eine unaufgeräumte Schlafumgebung, die das Einschlafen erschwert
  • Lassen Sie den Tag ruhig ausklingen. In der letzten Stunde vor dem Zubettgehen sollten starke Reize wie wildes Toben und Bildschirmmedien tabu sein

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