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Datum:04.11.2024 - Kategorie:Gesundheit
Lesedauer:ca. 8 Min.

Sodbrennen – wenn es in der Speiseröhre brennt

Ein Brennen im Hals, Völlegefühl oder gar Schmerzen beim Schlucken: Fast jeder Dritte leidet an den unangenehmen Symptomen von Sodbrennen. Kurzzeitig lässt es sich gut mit einer Ernährungsumstellung, Hausmitteln oder Medikamenten lindern. Hält es länger an, sollten Sie einen Arzt aufsuchen. 

Was ist Sodbrennen?

Bei der Reflux-Krankheit, im Volksmund als Sodbrennen bezeichnet, gelangt Magensäure vom Magen aus in die Speiseröhre. Da die Magensäure die Schleimhaut reizt, entsteht das typisch brennende Gefühl, dass das Hauptsymptom von Sodbrennen ist. Weitere Symptome können sein:

  • häufiges, saures Aufstoßen
  • nächtliches Erwachen
  • Säuregeschmack oder zu viel Flüssigkeit im Mund
  • Schmerzen im Brustbereich
  • chronischer Husten
  • chronische Kehlkopf- oder Stimmbandentzündungen
  • asthmatische Beschwerden

Ursachen von Sodbrennen

Ursache für den Rückfluss der Magensäure in die Speiseröhre ist häufig eine Erschlaffung des Schließmuskels am Übergang zwischen Speiseröhre und Magen. Aber auch durch anatomische Veränderungen kann der Verschluss nicht mehr richtig schließen. Das kann zum Beispiel bei einem Zwerchfellbruch der Fall sein. Weitere Ursachen können sein: 

  • Erkrankungen der Speiseröhre
  • Medikamente 
  • Schwangerschaft
  • starkes Übergewicht
  • hoher Alkohol- und Nikotinkonsum
  • Stress

Wie wird die Diagnose gestellt?

In der Regel erfolgt die Diagnose bei einem Facharzt mittels einer Speiseröhrenspiegelung (Endoskopie). Dabei wird ein Schlauch durch den Mund in die Speiseröhre eingeführt, damit der Arzt die Speiseröhre einsehen und untersuchen kann. Bei dieser Untersuchung kann der Arzt Entzündungen der Speiseröhren-Schleimhaut sehen. In speziellen Fällen können zur diagnostischen Abklärung auch eine Röntgenaufnahme der Speiseröhre sowie eine Druckmessung des Speiseröhrenschließmuskels oder eine 24-Stunden–Säuremessung in der Speiseröhre erfolgen.

Wie verbreitet ist Sodbrennen?

Laut der Deutschen Gesellschaft für Gastroenterologie, Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten (DGVS) hat sich die Refluxerkrankung in den letzten Jahrzehnten zu einem der häufigsten Probleme in der Gastroenterologie entwickelt. „Reflux, also der Rückfluss von Magensaft hin zur Speiseröhre, ist bis zu einem gewissen Grad normal, insbesondere nach dem Essen.“, erklärte Joachim Labenz, Chefarzt der Fachabteilung für Innere Medizin des Jung-Stilling-Krankenhauses in Siegen. Bei häufigen und anhaltenden Beschwerden sollten Sie auf jeden Fall einen Arzt konsultieren. 

Was hilft gegen Sodbrennen?

Je nach Ursache und Schwere des Sodbrennens können verschiedene Mittel helfen. Meist sind bereits Hausmittel oder rezeptfreie Medikamente ausreichend, um die unangenehmen Symptome zu bekämpfen.

Hausmittel gegen Sodbrennen

Bei leichtem Sodbrennen ist die Einnahme von Medikamenten nicht unbedingt notwendig. Oft reicht es schon aus, magenreizende Faktoren zu meiden. Besonders wenn der Magen empfindlich ist, hilft es meist, über den Tag verteilt mehrere kleine Mahlzeiten zu essen statt drei großer Hauptmahlzeiten. Außerdem ist es magenfreundlicher, langsam zu essen und die Portionen vor dem Schlucken gut zu kauen. Weitere hilfreiche Tipps gegen Sodbrennen sind:

  • Schlafen mit erhöhtem Oberkörper, um den Rückfluss der Magensäure in die Speiseröhre zu erschweren
  • zwei bis drei Stunden vor dem Schlafen nichts mehr essen, damit das Sodbrennen nachts nicht auftritt
  • Kräutertee trinken, wie beispielsweise Kamillentee
  • Süßigkeiten und scharfe Gewürze vermeiden
  • zeitweise auf Alkohol, Kaffee und Schmerzmittel wie Ibuprofen verzichten
  • Vollkornprodukte essen, da die enthaltene Stärke überschüssige Magensäure aufnimmt und somit sanft gegen Sodbrennen hilft
  • ein Glas Milch trinken oder sorgfältig zerkaute Nüsse wie Mandeln essen, um die Verdauungssäfte zu neutralisieren

Medikamente gegen Sodbrennen

Sollten die Hausmittel nicht helfen, können auch Medikamente die Magensäure neutralisieren oder die Produktion von Magensäure hemmen. Dafür gibt es verschiedene rezeptfreie Tabletten in der Apotheke. Bei anhaltenden und starken Beschwerden kommen außerdem rezeptpflichtige Magensäureblocker für die Behandlung infrage. Die meisten Tabletten sind, mit ärztlicher Begleitung, zur langfristigen Anwendung geeignet. Wenn die Medikamente nicht ausreichend wirken oder Ihre Beschwerden dennoch anhalten, sollten Sie einen Arzt aufsuchen.

Behandlung mit einer Operation

In einigen Fällen sind die Beschwerden trotz Medikamenten sehr stark oder halten über längere Zeiträume an. Auch ist es für einige Betroffene nicht möglich, die Medikamente immer wie verschrieben einzunehmen. In solchen Fällen kann zur Behandlung eine Operation infrage kommen. Mit diesem Eingriff soll der Verschluss zwischen Magen und Speiseröhre verstärkt werden.

Sodbrennen: Wann zum Arzt?

Tritt das Sodbrennen nur gelegentlich und ohne weitere Beschwerden auf, gilt es meist als harmlos. Dann hilft es oft schon, den Magen zu schonen oder Medikamente gegen Sodbrennen einzunehmen. Leiden Sie regelmäßig unter Sodbrennen oder unklarem Reizhusten, sollten Sie Ihren Arzt bzw. Ihre Ärztin aufsuchen. Denn wenn der Reflux nicht angemessen behandelt wird, können sich die Beschwerden verschlimmern oder gar ernstere Erkrankungen auftreten.

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