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Datum:21.03.2022 - Kategorie:Gesundheit
Lesedauer:ca. 14 Min.

Rückenschmerzen: Wie sie entstehen und was Linderung verschafft

Dumpf, ziehend, pulsierend oder stechend: Rückenschmerzen sind weit verbreitet – und oft vermeidbar. Wichtig ist es, auf seinen Rücken zu hören und zu wissen, was ihm guttut. Hier lesen Sie die Bekenntnisse eines gestressten Rückens.

Darf ich mich kurz vorstellen? Ich bin es: Ihr Rücken. Von Geburt an leiste ich Ihnen treue Dienste. Dank mir gehen Sie aufrecht durchs Leben. Ich trage Ihre Last auf meinen Schultern, bringe Sie in Bewegung und schütze Sie vor Verletzungen. Ich erwarte keine Lobeshymnen dafür. Im Gegenteil. Ich verrichte meine Arbeit gerne im Hintergrund und bin kein Freund großer Worte – zumindest bis heute nicht.

Denn heute ist es an der Zeit, das Schweigen zu brechen. Ich mache und tue, biege und strecke mich, will es Ihnen recht machen – und was bekomme ich? Beschwerden! Ständig liegen wir über Kreuz. Mal klagen Sie, ich würde zwicken oder ziehen. Ein andermal nerve ich, bin Ihnen zu steif oder zu verspannt. Ich finde das unfair! Meinen Sie nicht, wir sollten einander den Rücken stärken? Schließlich brauche ich Sie genauso, wie Sie mich brauchen. Wir kommen beide in die Jahre und ein wenig Unterstützung Ihrerseits wäre schön, damit wir in Würde altern können! Oder wollen Sie in Zukunft krumm und schief durchs Leben gehen?

Acht von zehn Menschen leiden unter Rückenschmerzen

Eine Sache möchte ich kurz klarstellen: Ohne mich, Ihren Rücken, wären Sie nicht derselbe. Mit meiner doppelt s-förmigen Wirbelsäule, meinen kräftigen Muskeln und stabilen Bändern sorge ich für Ihren aufrechten Gang. Damit mache ich Sie einzigartig unter allen Lebewesen. Meine Wirbelsäule besteht aus sieben Halswirbeln, zwölf Brustwirbeln und fünf Lendenwirbeln sowie dem Kreuz- und dem Steißbein. Zwischen diesen 24 Wirbelknochen liegen 23 Bandscheiben. „Bandscheiben?“, stöhnen Sie jetzt bestimmt auf, aber bitte bedenken Sie: Die Bandscheiben haben den wohl anstrengendsten Job in Ihrem Körper.

Als unsichtbare Helfer wirken sie wie Stoßdämpfer, die jedem Druck standhalten. Sie finden es schwer, eine Kiste Wasser anzuheben? Dann fragen Sie mal Ihre Bandscheiben! Die müssen dabei einen Druck von bis zu 23 Bar aushalten – das entspricht einem Gewicht von über 300 Kilogramm. Kein Wunder also, dass diese geniale Federung bei vielen Menschen eines Tages schlapp macht, oder? „Bandscheibenvorfälle sind typische Rückenschmerzen“, sagt auch Dr. Willibald Walter, Facharzt für Orthopädie am Marianowicz Zentrum in München. Tag für Tag sieht der Spezialist Patienten mit verschiedenen Beschwerden.

Sehr unterschiedliche Rückenbeschwerden

Neben Bandscheibenvorfällen, angeborenen oder erworbenen Verformungen der Wirbelsäule und Überlastungen der kleinen Wirbelgelenke handelt es sich oft auch um unspezifische Rückenschmerzen ohne erkennbare Auslöser. Allein in Deutschland leiden acht von zehn Menschen mindestens einmal im Leben unter Rückenschmerzen. Klar, oft trifft euch Menschen keine Schuld daran. Nach jahrzehntelanger Beanspruchung können die Wirbelgelenke und Bandscheiben gerade bei euren älteren Freunden und Verwandten nun mal verschleißen. Auch Arthrose in den Wirbelgelenken, Wirbelgleiten oder eine Verengung des Rückenmarkskanals (Spinalkanalstenose) treten oft im gesegneten Alter auf. Weil aber nicht alle Rückenschmerzen in der Natur der Sache liegen, lasse ich Sie an dieser Stelle nicht so leicht davonkommen.

Rückenschmerzen sind häufig hausgemacht

Wir könnten es viel einfacher miteinander haben, wenn Sie mir nicht die Arbeit erschweren würden. „Der Großteil der Rückengeplagten leidet unter unspezifischen Rückenschmerzen“, sagt Dr. Walter. Ständiges Sitzen vor dem Computer, einseitige Bewegungen, schwere körperliche Arbeit, Überlastung und Übergewicht. Der Alltag von euch Menschen kann einem Rücken ordentlich zusetzen und zu Verspannungen oder einer Verkürzung der Muskulatur führen. Und auch beim Gedanken an dauernden Stress oder Kummer läuft es mir eiskalt den Rücken herunter: Psychische Probleme zehren nämlich auch an meinen Nerven!

Stehen Sie auf der Arbeit oder zu Hause gefühlt mit dem Rücken zur Wand, lebe ich in Anspannung und verändere meine Haltung. „In solchen Fällen sind Rückenschmerzen ein Warnsignal des Körpers, damit die Betroffenen wieder mehr auf die eigenen Ressourcen und Bedürfnisse achten“, erklärt der Fachmann. Patienten würden ihn häufig fragen, warum Sie auf einmal so starke Schmerzen haben. Er veranschaulicht die Situation dann oft mit einem Vergleich: „Ich sage meinen Patienten: ‚Stellen Sie sich Ihren Körper wie ein Gefäß vor, das jahrelang immer wieder mit Schmerz gefüllt wurde. Sie haben das nicht gemerkt, weil Ihr Körper den Schmerz kompensieren konnte. Irgendwann aber ist das Gefäß voll und es reicht ein Tropfen, eine banale Alltagsbewegung, damit es überläuft.“

Vorbeugen mit Bewegung, Entspannung und gesunder Ernährung

Bevor Sie sich also wieder um Ihren Wagen oder schönen Garten kümmern, sollten Sie sich lieber um mich, Ihren Rücken, kümmern. Ich weiß, Selbstkritik fällt schwer, aber bitte hören Sie auf, mir die Schuld für alle Probleme in die Schuhe zu schieben. Wann haben Sie das letzte Mal Sport getrieben? Radfahren, Yoga, Pilates, Schwimmen, maßvolles Krafttraining und viele weitere Sportarten sorgen für eine gesunde Durchblutung meiner Muskeln. „Bewegung ist das A und O“, stimmt mir Dr. Walter zu.

Gerade in Homeoffice-Zeiten klagen viele Menschen über Rückenprobleme, weil sie fast nur noch sitzen. Wieso stehen Sie während der Arbeit nicht ab und an auf und machen einige Dehnübungen? Warum drehen Sie in der Mittagspause nicht eine kleine Runde um den Block? Dr. Walter hat mir von einer Studie der Universität Tel Aviv erzählt: Demnach kann man dem Schmerz regelrecht davongehen, wenn man sich dreimal pro Woche 30 Minuten lang die Füße vertritt.

Entspannungsmethoden wie autogenes Training, progressive Muskelrelaxation, Atemübungen oder Meditation beruhigen die im Schmerzzustand hyperaktiven Nervenzellen.

Auch regelmäßige Entspannung tut mir gut. „Entspannungsmethoden wie autogenes Training, progressive Muskelrelaxation, Atemübungen oder Meditation beruhigen die im Schmerzzustand hyperaktiven Nervenzellen“, erklärt der Orthopäde. Und ein Vergnügen macht mir besondere Freude: gutes und gesundes Essen. Ich liebe es schön bunt, also stellen Sie gerne reichlich Obst, Gemüse, Nüsse, Vollkornprodukte und pflanzliche Öle auf den Tisch.

Damit die Nähr- und Mineralstoffe, Vitamine, Ballaststoffe und sekundären Pflanzenstoffe in meine Wirbelsäule gelangen können und meine Bandscheiben schön prall halten, sollten Sie außerdem mindestens zwei Liter Flüssigkeit täglich trinken. Kleiner Tipp: Am besten schmecken mir Wasser oder ungesüßte Tees. Ach, und eine Bitte noch: Die Zigaretten danach können Sie sich doch sicher auch abgewöhnen, oder? Die schmecken mir überhaupt nicht!

Danke, dass Sie mir für einige Minuten zugehört haben. Ich hoffe, Sie nehmen mir meine Worte nicht krumm und verstehen Sie als ermunternden Klaps auf den Rücken! Denn dann haben wir beide bestimmt noch eine schöne gemeinsame Zeit vor uns.

Erste-Hilfe-Tipps gegen akute Rückenschmerzen

  • Stufenlagerung: Begeben Sie sich in Rückenlage und legen Sie beide Beine auf einem Würfel oder auf einem Stuhl ungefähr in 90-Grad-Beugung ab.
  • Vierfüßlerstand: Wölben Sie den Rücken zum Katzenbuckel hoch und mobilisieren Sie nacheinander Lendenwirbelsäule, Brustwirbelsäule und Halswirbelsäule, ohne dass Sie Schmerzen dabei empfinden.
  • Knie schaukeln: Legen Sie sich mit dem Rücken auf eine Decke auf den Boden, die Beine sind angewinkelt und hüftbreit auseinandergestellt. Pendeln Sie nun mit den Knien sanft nach links und rechts.
  • Wärme: Wärmflaschen, Kirschkernkissen oder Wärmepflaster aus der Apotheke können Schmerzen lindern, indem sie Muskeln lockern und Verspannungen lösen.

Dr. Willibald Walter ist Facharzt für Orthopädie und Manualtherapie, Chirotherapie und Spezialist für interventionelle Schmerztherapie sowie ärztlicher Leiter im Marianowicz Zentrum für Diagnose und Therapie in München.

Wie wir Ihnen den Rücken stärken

Der menschliche Rücken ist empfindlich: Bei etwa drei Vierteln aller Berufstätigen sorgt er regelmäßig für Beschwerden. Wir bieten Ihnen verschiedene Präventions- und Therapiemöglichkeiten zum Thema Rückengesundheit, damit Sie aufrecht durchs Leben gehen können. 

Dr. Willibald Walter

Von Dr. Willibald Walter

Dr. Willibald Walter ist Facharzt für Orthopädie und Manualtherapie, Chirotherapie und Spezialist für interventionelle Schmerztherapie sowie ärztlicher Leiter im Marianowicz Zentrum für Diagnose und Therapie in München.

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