Alle Jahre wieder: Die Grippe-Impfung
Der Kopf brummt, der Hals kratzt, die Nase läuft - mit dem Herbst beginnt auch die Erkältungszeit. Üblicherweise ist ein harmloser Infekt nach ein paar Tagen wieder überstanden. Die echte Grippe hingegen ist eine ernstzunehmende Erkrankung. Bei älteren oder chronisch kranken Menschen kann die Influenza einen schweren Verlauf nehmen und sogar tödlich enden. Der Oktober und November sind die besten Monate, um sich impfen zu lassen. So kann sich ein Impfschutz aufbauen, bevor die große Grippewelle beginnt.
Harald Berger ist 65 Jahre alt und Diabetiker. „Am Silvestermorgen litt ich plötzlich unter starken Kopf- und Gliederschmerzen und bekam hohes Fieber. Am Abend ging es mir so schlecht, dass mein Kreislauf zu Versagen drohte. Ich konnte noch rechtzeitig den Notruf wählen, bevor mir schwarz vor Augen wurde.“ Aufgrund seines Alters und seiner chronischen Krankheit gehört Herr Berger zu der Risikogruppe, die sich im Herbst jährlich gegen die Grippe impfen lassen sollte.
Ein schwerer Krankheitsverlauf könnte lebensbedrohlich für ihn werden. Herr Berger musste für seine Genesung viel Geduld aufbringen. „Ich musste stationär aufgenommen werden und war insgesamt drei Wochen außer Gefecht gesetzt. In diesem Jahr stand der Termin für die Grippeschutzimpfung schon im Oktober in meinem Kalender.“
Wer sollte sich gegen Grippe impfen lassen?
Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt eine jährliche Grippeschutzimpfung für Menschen, die zu den folgenden Risikogruppen zählen:
- Alle Personen ab 60 Jahre
- Chronisch Kranke Menschen, auch Kinder und Jugendliche mit einem Grundleiden (z.B. Herz-Kreislaufkrankheiten, Leber- oder Nierenleiden, Diabetes oder andere Stoffwechselkrankheiten)
- Menschen mit Immundefekten oder HIV
- Schwangere (ab dem 2. Trimenon)
- Bewohner von Alten- und Pflegeheimen
- Personen, die als mögliche Infektionsquelle für von ihnen betreute Risikogruppen fungieren können (z.B. medizinisches Personal, Lehrkräfte)
- Personen mit direktem Kontakt zu Geflügel und Wildvögeln
Im Herbst ist der beste Zeitpunkt
Eine Impfung gegen Grippe ist im Oktober und November am sinnvollsten. Denn der Körper braucht ungefähr zwei Wochen, bis er einen ausreichenden Schutz vor einer Ansteckung aufgebaut hat. Die Grippesaison beginnt oft zum Jahreswechsel und findet im Januar/Februar ihren Höhepunkt. Da sich die Grippe-Erreger in jeder Saison ändern, ist eine jährliche Auffrischung wichtig.
Noch ist es Zukunftsmusik, aber US-Forscher arbeiten derzeit an einem Universal-Impfstoff, der gegen sämtliche Grippe-Viren helfen soll.
Wann lieber nicht impfen?
Es gibt aber auch durchaus Gründe, die gegen eine Grippeimpfung sprechen. Wer an einem akuten Infekt leidet, z.B. stark erkältet ist oder Fieber hat, sollte den Impftermin bis zur vollständigen Genesung verschieben.
Eine gewisse Vorsicht ist auch bei Patienten mit einer schweren Allergie gegen Bestandteile des Impfstoffs, wie z.B. Hühnereiweiß, geboten. Leiden Sie an Allergien, sollten Sie in jedem Fall Ihren Arzt oder Ihre Ärztin informieren. Inzwischen gibt es hühnereiweißfreie Varianten, auf die in besonderen Fällen zurückgegriffen werden kann.
Fünf Tipps für ein starkes Immunsystem
Verlassen Sie sich jedoch nicht auf die Grippeschutzimpfung allein, sondern bieten Sie den Viren aktiv Paroli. Ein starkes Immunsystem hilft bei der Abwehr von Krankheitserregern und ist daher enorm wichtig, um gesund über den Winter zu kommen. Folgende Tipps helfen Ihnen bei der Stärkung Ihres Immunsystems:
- Gründlich Hände waschen - Unsere Hände gehören zu den häufigsten Übertragungswegen für Viren
- Ab nach draußen - Ein Spaziergang bei kühlem Wetter fördert die Durchblutung
- Mach die Augen zu - Ausreichender Schlaf und Erholung geben dem Körper Kraft
- Vitamine gegen Viren - Gemüse, Obst und Vollkornprodukte liefern ausreichend Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente
- Fenster auf - Viren mögen es warm, daher senkt regelmäßiges Stoßlüften das Ansteckungsrisiko