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Datum:02.06.2024 - Kategorie:Gesundheit
Lesedauer:ca. 12 Min.

Bluthochdruck: Wie wir den Blutdruck natürlich senken können

In Deutschland leben etwa 20 bis 30 Millionen Menschen mit Bluthochdruck. Die positive Nachricht: Dreiviertel der Patienten kehren mit der richtigen Behandlung wieder zu gesunden Blutdruckwerten zurück. Erfahren Sie in diesem Artikel, welche Arten von Behandlungen es gibt und wie der Blutdruck gesenkt werden kann.

Thomas sitzt am Tisch und bindet sich die Manschette seines Blutdruck-Messgerätes um. Es fängt an zu pumpen, er verspürt einen leichten Druck im Oberarm, sein Puls schlägt. Nach wenigen Momenten löst sich die Spannung, das Ergebnis: 160 zu 100. „Schon wieder zu hoch“, murmelt er. Bereits seit geraumer Zeit spürt Thomas, dass irgendwas mit seinem Körper nicht stimmt: Jeden Morgen wacht er mit Kopfschmerzen auf. Trotz Müdigkeit kommt er abends nicht in den Schlaf. Außerdem verspürt er seit längerer Zeit Ohrensausen.

Da die Beschwerden seinen Alltag zunehmend beeinträchtigen, hat Thomas sich durchchecken lassen. Die Diagnose: Er leidet unter einer mittelschweren Hypertonie – Bluthochdruck. Was aber genau bedeutet das?

Der Blutdruck beschreibt den Druck, mit dem das Blut durch die Arterien im Körper strömt. Bei einer Hypertonie ist dieser Druck in den Gefäßen erhöht. Das Bedrohliche: Ein hoher Blutdruck bleibt bei Betroffenen häufig für eine lange Zeit unbemerkt, da die Beschwerden – wie im Fall von Thomas – zunächst oft unspezifisch sind. Ohne Behandlung kann diese Erkrankung zu Folgeschäden führen, beispielsweise zu einem Schlaganfall, einem Herzinfarkt oder anderen Krankheiten des Herz-Kreislauf-Systems.

Häufige Ursache: Ein ungesunder Lebensstil

Es ist nicht sonderlich überraschend, dass Thomas diese ungünstigen Werte aufweist. Vor allem sein ungesunder Lebensstil trägt zum Bluthochdruck bei.

Zu den Risikofaktoren zählen:

  • Stress: sowohl beruflich als auch privat
  • mangelnde Bewegung: seit Jahren hat Thomas keinen Sport mehr getrieben
  • Übergewicht: einer der größten Risikofaktoren
  • Schlechte Ernährung: er isst ungesund, vor allem Produkte mit viel Fett
  • Zigaretten- und Alkoholkonsum: Thomas raucht fast eine Schachtel am Tag, jeden Abend trinkt er Wein

Darüber hinaus leidet er unter einem Vitamin-D-Mangel, eine weitere Ursache für Bluthochdruck. Aus diesen Gründen ist es wichtig, dass Thomas seinen Lebensstil so schnell wie möglich ändert, um seinen Bluthochdruck zu senken.

Welche natürlichen Mittel gibt es, um den Blutdruck zu senken?

Für Thomas steht fest: Er muss alte Lebensgewohnheiten umstellen, indem er seine Ernährung ändert und mehr Sport treibt. Konkret bedeutet das:

1. Mit der richtigen Ernährung den Blutdruck senken

Eine falsche Ernährung ist einer der Hauptgründe für die Entstehung einer Hypertonie. Zu einer richtigen Ernährung mit blutdrucksenkenden Lebensmitteln gehören:

  • frisches Gemüse
  • Rote-Bete (z.B. als Saft)
  • zuckerarmes Obst (wie Beeren, Kiwis oder Orangen)
  • Fisch mit reichlich Omega-3-Fettsäuren
  • mageres Fleisch
  • Vollkornprodukte
  • Olivenöl
  • Knoblauch
  • Feldsalat
  • Nüsse (z.B. Walnüsse, Mandeln, Haselnüsse)
  • wenig Fett und Salz

Mit diesen "natürlichen Blutdrucksenkern" sind Sie auf dem richtigen Weg. 

Salz hingegen sollten Sie nur sparsam verwenden. Denn ist der Konsum von Kochsalz zu hoch, kann das auch den Blutdruck erhöhen. In der Regel sollte man nicht häufiger als zwei- bis dreimal die Woche Alkohol zu sich nehmen, also: Frauen nicht mehr als zwölf, Männer maximal 24 Gramm Alkohol pro Tag. Zum Vergleich: Ein kleines Glas Bier, ein Glas Sekt und 125 ml Wein enthalten jeweils zwischen zehn und zwölf Gramm Alkohol. 

Übergewicht verstärkt mögliche Herz-Kreislauf-Probleme – daher sollte vor allem das Bauchfett schmelzen. Pro zehn Kilogramm Gewichtsabnahme sinkt der Bluthochdruck um etwa zwölf zu acht mmHg. Angestrebte Werte von einem Body-Mass-Index zwischen 25 und 27 sind zunächst ausreichend für Menschen, die ihr Gewicht verringern wollen.

2. Mehr Sport in den Alltag integrieren

Um den hohen Blutdruck zu senken, ist es empfehlenswert, etwa dreimal die Woche 30 bis 45 Minuten Sport zu treiben – besonders langsamer und gleichmäßiger Ausdauersport ist effektiv. Denn durch das Training erweitern sich unsere Gefäße, sie werden elastisch und haben so einen positiven Einfluss auf unseren Fettstoffwechsel. Dabei muss Thomas keinen Marathon laufen: Nordic Walking, Joggen, Schwimmen oder Radfahren reichen bereits.

3. Stress reduzieren

Sport im Alltag ist der erste Schritt, Stress abzubauen. Aber es gibt auch andere Möglichkeiten, auf natürliche Weise das eigene Stresslevel zu reduzieren. Zum Beispiel mit Techniken zur progressiven Muskelentspannung, Atemübungen oder auch autogenes Training. „Mehr Achtsamkeit im Alltag“ lautet hier die Devise! 

Neben den Maßnahmen, die zu einem gesunden Lebensstil führen und selbst aktiv in Angriff genommen werden können, verabreichen Ärzte den meisten Betroffenen Medikamente, um den Blutdruck zu senken.

Was bedeuten die Blutdruckwerte eigentlich?

Die Einheit „Millimeter Quecksilbersäule“, kurz mmHg, misst die Blutdruckwerte eines Menschen. Dieser Druck wird in zwei Dimensionen unterteilt: den systolischen und diastolischen Blutdruck. Der systolische Blutdruck verzeichnet den Druck beim Herzschlag, beschreibt also das Zusammenziehen des Herzmuskels, der sauerstoffreiches Blut in die Gefäße pumpt. Der diastolische Blutdruck stellt den zweiten Wert dar und ermittelt den Druck auf die Gefäße, sobald der Herzmuskel erschlafft.

Wie kann der Blutdruck – neben natürlichen Mitteln – gesenkt werden?

Die Medikamentengabe ist unter anderem abhängig vom Schweregrad der Hypertonie oder von der familiären Veranlagung. Dabei können unterschiedliche blutdrucksenkende Arzneimittel infrage kommen. Insgesamt gibt es fünf Wirkstoffgruppen:

  • ACE-Hemmer: Sie blockieren das Angiotensin-Converting-Enzym, welches unter anderem das blutdrucksteigernde Hormon Angiotensin II bildet.
  • Sartane:  Sie heben ebenfalls den Einfluss des Hormons Angiotensin II auf.
  • Diuretika: Mit ihnen erfolgt die Abgabe von Wasser und Salzen über die Niere, um so den Druck zu senken.
  • Kalziumkanalblocker: Durch diesen Blocker erweitern sich die Gefäße im Körper – es kommt zu einem niedrigeren Blutdruck.
  • Betablocker: Sie verlangsamen den Herzschlag und wirken gegen Stresshormone.

Um die Patienten passend auf die Medikamente einzustellen, werden zunächst unterschiedliche Wirkstoffe ausprobiert. Die Umstellung der Medikamente erfolgt in einem langsamen Prozess, denn erst nach drei bis vier Wochen steht die Wirkung der Arznei auf den Körper fest. Wichtig ist: Die Therapie ist in Absprache mit dem individuellen Arzt strikt einzuhalten – nur so lassen sich die Ziele realisieren und der Bluthochdruck in den Griff bekommen.

Kann ein Tee Blutdruck senken?

Einige Studien zeigen, dass unter anderem grüner Tee eine positive Wirkung auf Herz-Kreislauf-Erkrankungen hat. Die darin enthaltenen sogenannten Ketachine, sekundäre Pflanzenstoffe aus der Gruppe der Flavonoide, wirken gefäßerweiternd sowie durchblutungsfördernd. Daher kann der Genuss von grünem Tee die Risiken für einen Herzinfarkt, einen Schlaganfall und Bluthochdruck leicht senken. Trotzdem sollten Patienten, die bereits Arzneien gegen eine Herz-Kreislauf-Erkrankung einnehmen, immer zuerst einen Arzt fragen.

Es gibt unterschiedliche Möglichkeiten, Bluthochdruck zu behandeln. Wichtig ist: Er muss rechtzeitig erkannt werden. Thomas ist froh zu wissen, woher seine Beschwerden kommen, und möchte in Zukunft für eine ausgewogene Ernährung häufiger selbst kochen. Auch das Joggen nach der Arbeit versucht er, in seine Alltagsroutine einzubauen, um das ein oder andere Fettpölsterchen loszuwerden. Darüber hinaus misst er weiterhin regelmäßig seinen Blutdruck, um bei Veränderungen rechtzeitig reagieren zu können.

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