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Datum:06.11.2023 - Kategorie:Familie
Lesedauer:ca. 13 Min.

Die richtige Hautpflege in der Schwangerschaft

In der Schwangerschaft sind viele Frauen von Hautveränderungen betroffen. Während einige regelrecht strahlen, kommt es bei anderen Schwangeren zu unangenehmen Hautveränderungen. Die richtige Hautpflege in der Schwangerschaft ist deshalb besonders wichtig – und zwar nicht nur, um Schwangerschaftsstreifen vorzubeugen.

Warum verändert sich die Haut in der Schwangerschaft?

Während der Schwangerschaft unterliegt der weibliche Körper einer Vielzahl hormoneller Veränderungen, die sich auch auf die Haut auswirken können. Diese hormonellen Verschiebungen können zu einer Reihe von Hautveränderungen führen:

  • Hauttrockenheit: Ein Anstieg des Hormons Progesteron während der Schwangerschaft kann dazu führen, dass die Haut weniger Feuchtigkeit speichert. Dies bringt trockene Haut und ein erhöhtes Bedürfnis nach Feuchtigkeitspflege mit sich.
  • Akne: Aufgrund von hormonellen Veränderungen kann es zu einem Anstieg der Talgproduktion kommen, was das Risiko von Akne und Hautunreinheiten erhöht.
  • Hyperpigmentierung: Viele schwangere Frauen entwickeln Pigmentveränderungen wie eine sogenannte "Schwangerschaftsmaske" (Melasma) oder dunklere Hautflecken. Dies wird durch einen erhöhten Hormonspiegel und UV-Einwirkung verstärkt.
  • Dehnungsstreifen: Aufgrund des schnellen Wachstums des Bauches und anderer Körperregionen während der Schwangerschaft sind Dehnungsstreifen auf der Haut möglich, die aufgrund des gestörten Bindegewebes auftreten.
  • Juckreiz: Hormonelle Veränderungen können zu einem gesteigerten Juckreiz auf der Haut führen. Dies kann aufgrund der Dehnung der Haut oder auch aufgrund bestimmter Erkrankungen auftreten.
  • Schwitzen: Ein Anstieg des Blutvolumens während der Schwangerschaft kann eine Erhöhung der Körpertemperatur mit sich bringen, was wiederum vermehrtes Schwitzen und möglicherweise Hautirritationen verursacht.

Auch auf die Haare kann sich eine Schwangerschaft auswirken. Die vermehrte Produktion von Östrogen sorgt für längere Wachstumsphasen der Haarfollikel, wodurch die Haare fülliger wirken.

Empfehlenswerte Hautpflegeprodukte in der Schwangerschaft

Dr. Max Tischler, Dermatologe aus Dortmund: „Das Hautbild verändert sich in der Schwangerschaft, deshalb darf auch die Pflege angepasst werden. Grundsätzlich sollten bei der Hautreinigung sanfte, ph-neutrale Produkte verwendet werden.“

Besonders wenn eine Schwangere unter Beschwerden wie trockener Haut oder Akne leidet, ist es zusätzlich sinnvoll, sich ärztlichen Rat einzuholen. Neben einem Termin in der Sprechstunde, bieten viele Praxen auch an, digital bei der richtigen Pflege und Reinigung zu beraten.

Dr. Max Tischler: Die richtige Pflege hängt immer von ihrem individuellen Hauttyp ab. Sollte Unsicherheit darüber bestehen, welchen Hauttyp Sie haben und ob der Hauttyp sich möglicherweise durch die Schwangerschaft verändert hat, scheuen Sie nicht, sich hautärztlich beraten zu lassen.“

Insbesondere die Gesichtshaut kann auf die hormonellen Veränderungen sehr sensibel reagieren und benötigt deshalb eine spezielle Pflege. Grundsätzlich sind während der neun Monate ausschließlich milde Produkte zu verwenden, die einen neutralen beziehungsweise leicht sauren pH-Wert von maximal 5,5 aufweisen. Dadurch bleibt die Haut im Gleichgewicht und ist weniger gereizt.

Pflege für jeden Hauttyp

Wer während der Schwangerschaft unter besonders trockener Haut leidet, sollte auf Produkte mit Fett und Feuchtigkeit zurückgreifen. Für die Reinigung vorab ist eine milde Reinigungsmilch empfehlenswert. Fettige, unreine Haut in der Schwangerschaft benötigt hingegen keine Produkte mit Fett, sondern vor allem ausreichend Feuchtigkeit. Dr. Max Tischler: Beispielsweise unterscheidet sich die Behandlung von Akne in der Schwangerschaft und bedarf einer angepassten Therapie. Deshalb ist es wichtig, dass Sie im ärztlichen Gespräch immer mit angeben, dass Sie schwanger sind.

Sonnenempfindliche Haut während der Schwangerschaft

Weiterhin sind Tagescremes wichtig, die sehr gut vor UVA- und UVB-Strahlen schützen. Dr. Max Tischler: „Schwangere Frauen sind besonders sonnenempfindlich und sollten auf einen guten UV-Schutz achten.“ Durch die veränderte Hormonkonzentration kann es  im Körper zu einem Anstieg von bräunendem Melanin kommen, das sich in verschiedenen Hautschichten ablagert. Bei zu wenig Schutz vor der Sonne kann es dadurch zu braunen Stellen auf der Haut kommen. Diese unschönen Pigmentflecke bilden sich oftmals nach der Schwangerschaft, wenn der Östrogenspiegel wieder sinkt, von allein zurück.

Anwendungstipps für die Hautpflege in der Schwangerschaft

Bei einer umfassenden Hautpflege in der Schwangerschaft sind am besten zweimal täglich folgende Schritte durchzuführen: Nach einer gründlichen Reinigung mit einer passenden Lotion oder Milch, massieren Sie die schwangerschaftsfreundliche Pflegecreme ein. Für eine besonders intensive Pflege eignen sich außerdem Masken mit einer beruhigenden Wirkung. MildePeelings können Sie auftragen, um abgestorbene Haut zu entfernen.

Inhaltsstoffe, die bei der Hautpflege in der Schwangerschaft zu vermeiden sind

Pflegeprodukte ziehen in die Hautporen ein und gelangen so in den menschlichen Organismus. Während der Schwangerschaft sollten Sie bestimmte Hautpflegeprodukte und Inhaltsstoffe vermeiden, da sie potenziell schädlich für Sie als werdende Mutter oder Ihr ungeborenes Kind sein können. Hier sind einige Hautpflegeprodukte und Inhaltsstoffe, die in der Schwangerschaft nicht geeignet sind:

  • Retinoide (wie Retinol): Diese Vitamin-A-Derivate sind in vielen Anti-Aging-Produkten enthalten und können in hohen Konzentrationen möglicherweise das Risiko von Geburtsfehlern erhöhen. Es ist ratsam, während der Schwangerschaft auf Produkte mit Retinoiden zu verzichten.
  • Salicylsäure: In hohen Konzentrationen kann Salicylsäure, ein häufiger Inhaltsstoff in Akne-Behandlungen und Peelings, durch die Haut aufgenommen werden und potenziell das ungeborene Kind beeinflussen. Vermeiden Sie hohe Konzentrationen oder konsultieren Sie einen Arzt.
  • Benzoylperoxid: Dieser Inhaltsstoff wird ebenfalls zur Akne-Behandlung eingesetzt. Obwohl seine Sicherheit nicht ausreichend erforscht ist, wird empfohlen, ihn während der Schwangerschaft mit Vorsicht zu verwenden.
  • Hydrochinon: Dieser Inhaltsstoff wird zur Aufhellung von Pigmentflecken verwendet. Aufgrund der begrenzten Forschung ist es empfehlenswert, während der Schwangerschaft auf Hydrochinon zu verzichten.
  • Formaldehyd: Dieser Inhaltsstoff, der in einigen Nagellacken und Haarglättungsprodukten vorkommt, könnte potenziell schädlich sein, wenn er in großen Mengen eingeatmet wird.
  • Phthalate: Diese Chemikalien finden sich in einigen Duftstoffen und Kunststoffen. Einige Studien haben einen Zusammenhang zwischen Phthalaten und möglichen gesundheitlichen Risiken für Schwangere und ihre Babys hergestellt.
  • Ätherische Öle: Bestimmte ätherische Öle können in hoher Konzentration Kontraktionen auslösen und sollten daher während der Schwangerschaft vorsichtig verwendet werden.

Stattdessen sollten Schwangere auf eine möglichst natürliche Hautpflege achten. Besonders geeignet sind verschiedenste Naturkosmetika oder Produkte, die der Arzt oder die Hebamme empfehlen.

Öl für die Hautpflege

Zum Thema Öle für die Hautpflege gibt es sehr unterschiedliche Aussagen. Damit sie den gewünschten Nutzen erzielen können, ist die korrekte Anwendung wichtig. Schwangere sollten ihren Bauch nicht einfach mit einem Öl einreiben, denn das kann wichtige Schutzfette aus der Haut auswaschen. Sie können das Öl jedoch dafür nutzen, die Feuchtigkeit besser in der Haut einzuschließen. Dafür tragen Sie es über ihre Feuchtigkeitspflege auf oder verteilen es nach dem Duschen sanft auf der noch feuchten Haut.

Auf trockener Haut ist Öl gut zur Reinigung. Besonders im Gesicht eignet es sich deshalb hervorragend, um Make-up oder andere Produkte schonend zu entfernen.

Vorbeugen von Schwangerschaftsstreifen

Dehnungsstreifen entstehen durch Überdehnungen des Bindegewebes. Insbesondere in der Schwangerschaft ist die Elastizität der Haut durch hormonelle Einflüsse vermindert. Die irreparablen Risse, die dadurch entstehen können, haben zu Anfang eine dunkelviolette Farbe und sind langfristig als helle Narben auf der Haut sichtbar. Vor allem Pflegelotionen auf natürlicher Basis mit Vitamin E und tägliche, kreisförmige Massagen sorgen für eine bessere Durchblutung und Elastizität von Bauch und Brust. Aber auch die Zupfmassage, bei der Sie die eingecremte Haut mit zwei Fingern kneten, gilt als hilfreiche Methode gegen Spannungen, Schwangerschaftsstreifen und Jucken. Schaumbäder sollten Sie hingegen vermeiden, da sie der Haut die notwendige Feuchtigkeit entziehen. Grundsätzlich ist für alle Produkte und Methoden, die die Hautpflege betreffen, eine Absprache mit dem Arzt vorab empfehlenswert.

Die Haut auf die Geburt vorbereiten: Damm-Massagen

Das Gewebe zwischen Scheide und After wird während der Geburt stark beansprucht. Häufig treten dort deshalb Geburtsverletzungen wie z.B. Dammrisse auf. Um das Risiko für einen Dammriss während der Geburt zu senken und die Haut zu dehnen, können Sie ab der 34. Schwangerschaftswoche etwa drei- bis viermal in der Woche eine Damm-Massage durchführen.

Dr. Max Tischler

Von Dr. Max Tischler

Dr. Max Tischler ist Facharzt für Dermatologie und Allergologie. Er behandelt sowohl digital über OnlineDoctor als auch in seiner Hautarztpraxis in Dortmund täglich Menschen mit Hautproblemen.

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