Menü ausblenden

Kontakt

 

Service-Telefon

0800 1060100

Mo-Fr: 7.00 - 20.00 Uhr
Sa: 9.00 - 14.00 Uhr
Rückruf-Service

E-Mail

Nutzen Sie unser Kontaktformular, um uns eine Nachricht zu senden: Kontaktformular

Geschäftsstellen

 

Für eine schnelle Bearbeitung Ihrer Anliegen nutzen Sie bitte unsere zentrale Postanschrift:

Heimat Krankenkasse
Herforder Straße 23
33602 Bielefeld

Übersicht Geschäftsstellen

Datum:11.03.2024 - Kategorie:Gesundheit
Lesedauer:ca. 11 Min.

Fettleber: Was sind Ursachen und Symptome?

Sie ist die häufigste Lebererkrankung in Deutschland: die Fettleber. Vor allem Menschen über 60 Jahren sind betroffen, Männer häufiger als Frauen. Welche Symptome auf eine Fettleber hindeuten, wer ein erhöhtes Risiko hat und warum ein gesunder Lebensstil bei der Behandlung entscheidend ist – die wichtigsten Infos rund um die Fettleber.

Was ist eine Fettleber?

Wenn die Leber mehr Fett speichert, als sie abgeben kann, spricht man von einer Fettleber. Grundsätzlich unterschieden wird dabei zwischen der metabolisch begründeten Fettleber (MASLD), wurde vorher auch nicht-alkoholische Fettleber genannt) und der alkoholischen Fettleber (AFL). Das Leberleiden kann in drei Stadien auftreten:

  • als Fettleber ohne entzündliche Reaktion,
  • mit entzündlicher Reaktion (Steatohepatitis) und
  • als lebensbedrohliche Leberzirrhose.

Welche Ursachen und Risikofaktoren hat eine Fettleber?

„Bei einer alkoholischen Fettleber löst übermäßiger Alkoholkonsum die Krankheit aus“, erklärt Prof. Elke Roeb, die an der Justus-Liebig-Universität Gießen die Abteilung Gastroenterologie leitet.

Für eine metabolisch begründete Fettleber gibt es dagegen mehrere Einflussfaktoren, wie die Expertin ausführt:

  • Eine durch metabolische Fehlfunktion begründete Fettleber wird meist durch Faktoren wie Übergewicht durch eine ungesunde Ernährung, erhöhte Blutfettwerte, Bluthochdruck oder Typ-2-Diabetes ausgelöst. Aber: Auch schlanke Menschen können an einer Fettleber erkranken.
  • Denn sie kann zudem auch durch bestimmte Medikamente wie Cortison oder im Rahmen von anderen Leber- oder Stoffwechselerkrankungen wie Zöliakie, Hepatitis C oder Morbus Wilson (erblich bedingte Kupferspeicherkrankheit) entstehen.
  • Mitunter liegt mehr als ein Risikofaktor vor, sodass die Ursachen nicht immer deutlich voneinander abtrennbar sind.
  • Auch genetische Faktoren können eine Rolle bei der Entstehung einer metabolischen Fettleber spielen.

Wie häufig ist die Fettleber?

Sie isteine der häufigsten Lebererkrankungen. 20–40 Prozent der Bevölkerung in den Industriestaaten Mitteleuropas sind laut der Deutschen Leberstiftung von der Fettlebererkrankung betroffen. In Deutschland haben 25 Prozent aller erwachsenen Deutschen erhöhte Leberwerte. Das liegt häufig an einem ungesunden Lebensstil. Rund 75 Prozent aller Übergewichtigen und jeder zweite Mensch mit Typ-2-Diabetes leiden unter einer Fettleber. Auch ist mittlerweile jedes dritte übergewichtige Kind davon betroffen.

Zum Hintergrund: In Deutschland gelten etwa zwei Drittel der Männer und die Hälfte der Frauen als übergewichtig. Die Folgen davon werden als metabolisches Syndrom bezeichnet – starkes Übergewicht vor allem mit zu viel Bauchfett, Fettstoffwechselstörungen, Diabetes und Bluthochdruck.

Die Häufigkeit der Fettlebererkrankungen aufgrund von Risikofaktoren wie Übergewicht durch unausgewogene Ernährung und Alkoholkonsum, einer ungesunden Lebensweise und Diabetes mellitus ist in den letzten Jahren deutlich zunehmend und wird voraussichtlich noch weiter ansteigen.

Was für Symptome treten bei einer Fettleber auf?

Die Entstehung verläuft meist über einen längeren Zeitraum hinweg unbemerkt und ohne Symptome ab. Kommt es durch die Fettablagerungen zu einer vergrößerten Leber können dennoch unspezifische Symptome auftreten – wie etwa

  • Müdigkeit,
  • Konzentrationsprobleme,
  • Übelkeit
  • oder ein Druckgefühl im rechten Oberbauch.

Auch die Leberentzündung bleibt oft längere Zeit unentdeckt. Bei Untersuchungen lässt sich die Erkrankung durch erhöhte Leberwerte im Blut und Hinweise auf die zunehmend eingeschränkte Entgiftungsfunktion der Leber nachweisen. Bei zunehmendem Funktionsverlust des Organs, etwa durch eine chronische Lebererkrankung oder Leberzirrhose, kann es zu Symptomen des akuten Leberversagens kommen: Gelbfärbung der Haut und der Augen oder Bildung von Bauchwasser.

Wie wird eine Fettleber diagnostiziert?

Die Diagnose erfolgt in der Regel durch körperliche Untersuchungen, sogenannte bildgebende Verfahren – also etwa Ultraschalluntersuchungen des Oberbauches oder Computertomographien. Im Ultraschallbild ist eine Fettleber in der Regel hell und vergrößert. Zusätzliche Hinweise auf eine Lebererkrankung liefern die Leberwerte im Blut, speziell erhöhte Werte der Leberenzyme Gamma-GT, GPT/ALT und GOT/AST.

Zur Diagnose gehört auch die Befragung der Betroffenen zu ihrem Alkoholkonsum, Medikamenteneinnahme oder anderen Erkrankungen, um mögliche Ursachen der Fettleber besser ermitteln zu können. Der Schweregrad einer Lebererkrankung kann anhand von Kernspintomographie oder Elastographie (Messung der Lebersteifigkeit) bestimmt werden. Ein weiteres Verfahren ist die Entnahme und Analyse einer Gewebeprobe aus der Leber.

Welche Folgen kann eine Fettleber haben?

„Die Verfettung der Leber führt zunächst zu einer ,weißen Leber‘ im Ultraschall mit einer Leberentzündung, die chronisch werden kann“, sagt Prof. Elke Roeb. „Hierbei findet Ihre Ärztin oder Ihr Arzt im Blut erhöhte Leberwerte (GOT, GPT oder Gamma-GT) vor. Im Verlauf kann es zu einer Organvernarbung kommen, man spricht hier von einer Leberfibrose oder ,Verhärtung der Leber‘.“

  • In einem späten Stadium der Fibrose – der sogenannten Leberzirrhose – verliere die Leber nach und nach ihre Funktionen und könne zum Beispiel die Entgiftung des Körpers nur eingeschränkt ausüben: „Bis die Leber dieses Endstadium erreicht, können mehrere Jahre oder Jahrzehnte vergehen.“
  • Bei der Fibrose bzw. Zirrhose können zudem schwere Komplikationen auftreten, wie zum Beispiel Leberkrebs, Blutungen aus der Speiseröhre, Bauchwasser (Aszites) oder ein Leberkoma.

Wie wird eine Fettleber behandelt?

Es gibt keine zugelassene medikamentöse Therapie von Fettleber-Erkrankungen. Medizinerinnen und Mediziner versuchen, die jeweilige Ursache einer Fettleber zu ermitteln und diese abzustellen. Gelingt dies, kann sich eine Verfettung der Leber vollständig zurückbilden. Bei Erkrankungen wie Zöliakie oder Morbus Wilson als spezifische Ursache des Leberleidens steht eine Therapie dieser Erkrankungen im Vordergrund.

Ansonsten gilt: Die Behandlung und Therapie beinhaltet in erster Linie eine Anpassung des Lebensstils. Dazu gehören: Gewichtabnahme bei Übergewicht, Verzicht auf Alkohol und Nikotin, die richtige Ernährung und ausreichend Bewegung. Regelmäßige Kontrolluntersuchungen inklusive Ermittlung der Leberwerte und Ultraschall, sind ebenfalls Teil der Behandlung, um ein Fortschreiten der Erkrankung frühzeitig zu erkennen und gegensteuern zu können.

Kann sich eine Fettleber wieder normalisieren?

Ja, eine Fettleber kann sich in vielen Fällen durch eine Umstellung des Lebensstils zurückbilden. Selbst eine deutlich aufgequollene Leber kann nach Monaten eines gesünderen Lebens wieder auf ihr normales Maß zurückgehen.

  • Metabolisch bedingte Fettlebern lassen sich häufig durch eine Gewichtsabnahme entfetten und verbessern, wobei bereits die Abnahme nicht durch radikale Diäten, sondern durch eine medizinisch begleitet Umstellung der Ernährung stattfinden sollte.
  • Regelmäßige körperliche Aktivität senkt das Risiko für Fettlebererkrankungen ebenfalls.
  • Wer an einer durch metabolische Fehlfunktion bedingten Fettleber leidet, sollte die Kalorienaufnahme dem Energiebedarf anpassen und ein Ausdauertraining oder Krafttraining durchführen.
  • Übergewichtige oder adipöse Menschen sollten eine nachhaltige Gewichtsreduzierung von etwa einem halben Kilo pro Woche anstreben – durch die Umstellung auf eine ausgewogene, gesunde Ernährung.
  • Alkoholabstinenz ist bei einer Erkrankung der Leber immer sinnvoll.
  • Die Schwellendosis für schädlichen Alkoholkonsum ist bei jedem Menschen unterschiedlich. Als Grenzwerte für die Entstehung eines chronischen Leberschadens gelten 20 Gramm reinen Alkohols pro Tag für Männer und 10 Gramm Alkohol pro Tag für Frauen. Ein 0,1-Liter-Glas Wein etwa enthält zehn Gramm reinen Alkohol.

Artikel teilen

Weitere Angebote

Oft gesucht

Seiten

Häufige Fragen

Leistungen

Downloads

Alle Ergebnisse anzeigen
Gesunde Ernährung online

Mit dem zertifizierten Kurs "Gesunde Ernährung online" unseres Partners Fitbase erhalten Sie umfassende Informationen, praktische Tipps und Rezepte inklusive Kochvideos für eine ausgewogene Ernährung.

Mehr erfahren