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Datum:13.10.2022 - Kategorie:Gesundheit
Lesedauer:ca. 8 Min.

Blutspenden: Warum es nicht nur für andere hilfreich ist

Wer Blut spendet, rettet Leben. Rund 15.000 Blutspenden werden jeden Werktag in Deutschland benötigt, damit der Bedarf in den Kliniken lückenlos sichergestellt werden kann. Eine Krebserkrankung, ein Autounfall oder eine Organtransplantation – Gründe dafür, dass Menschen auf eine Blutspende angewiesen sind, gibt es viele. Doch nur drei Prozent der Bevölkerung spenden Blut, obwohl etwa 30 Prozent es könnten. Nur wenig bekannt ist, dass das Spenden von Blut auch für die eigene Gesundheit nützlich sein kann, denn ein kleiner Gesundheits-Check-up ist dabei immer inklusive. Und vor allem Menschen mit Bluthochdruck können profitieren – wie eine neue Studie zeigt.

Bereitschaft für Blutspenden ist gering

„Obwohl jährlich über 4,7 Millionen Vollblutspenden von etwa 2,7 Millionen Blutspendern entnommen werden, kann es saisonal und regional immer mal wieder zu Engpässen kommen“, sagt Kerstin Schweiger, Pressesprecherin vom DRK-Blutspendedienst Nord-Ost.  „Denn Blutpräparate sind nur sehr kurz haltbar, Vollblutspenden (Erythrozytenkonzentrate) nur 35 bis 42 Tage, Thrombozytenkonzentrate sogar nur 5 Tage.“

Das Problem: „Nur drei Prozent der Bevölkerung spenden Blut, obwohl etwa 30 Prozent es könnten“, so Schweiger. Vor allem während der Sommerferien sinke die Spendenbereitschaft, denn da seien viele Leute im Urlaub oder würden lieber das schöne Wetter genießen. „Aber auch bei einer Reihung von Feiertagen wie jetzt im Winter kann es knapp werden.“ Normalerweise werde jede Spende in der Region zur Verfügung gestellt, in der sie entrichtet wurde. „In Ausnahmefällen, bei besonders seltenen Blutgruppen oder bei Versorgungsengpässen und bei Katastrophen unterstützen sich die DRK-Blutspendedienste aber auch gegenseitig.“

„Wir schauen jetzt schon Richtung Weihnachten und Silvester, um einem eventuellen Mangel vorzubeugen“, erklärt Kerstin Schweiger. „Deshalb richten die DRK-Blutspendedienste auch am 2. Weihnachtsfeiertag und an den Wochenenden um die Feiertage punktuelle Sonderblutspendetermine ein. Derzeit hilft jede Spende, die Patientenversorgung mit lebensnotwendigen Blutpräparaten sicherzustellen.“

Blutspenden als kostenloser Gesundheits-Check-up

Was viele nicht wissen: Blutspenden hilft nicht nur anderen, auch für die eigene Gesundheit kann es nützlich sein:

Die Blutspende ist immer auch eine Möglichkeit der Gesundheitskontrolle, denn bevor es losgeht, muss der Spender jedes Mal einen Anamnesebogen mit Fragen zum Gesundheitszustand ausfüllen, der im Anschluss mit dem Arzt vor Ort besprochen wird. Außerdem führt der Mediziner einen kleinen Gesundheitscheck durch, beim dem die Temperatur, der Blutdruck sowie per Schnelltest der Hämoglobin-Wert gemessen wird.

Bei Hämoglobin handelt es sich um den roten Blutfarbstoff, der eine entscheidende Rolle für den Sauerstofftransport im Blut spielt. Ist der Wert zu niedrig oder erhöht, kann dies auf verschiedene Krankheiten hinweisen. Diese Tests werden gemacht, um sicherzustellen, dass eine Blutspende weder für den Empfänger noch für den Spender ein Risiko darstellen könnte.

Infektionen ausschließen, Bluteigenschaften bestimmen

Nach der Spende wird das Blut ausgiebig untersucht, das kleine Blutbild gibt einen noch genaueren Aufschluss darüber, ob sich der Körper in einem allgemeinen gesunden Gesamtzustand befindet, Entzündungswerte vorhanden sind und der Eisenwert stimmt. Mögliche Infektionen werden ausgeschlossen, getestet wird dabei unter anderem auf Erreger der Leberentzündungen Hepatitis B und C, Erreger der Immunschwächekrankheit AIDS sowie auf Antikörper, die als Folge der Geschlechtskrankheit Syphilis auftreten.

Außerdem wird die Blutgruppe der Spende getestet sowie der Rhesusfaktor. Denn Spender und Empfänger von Blut müssen nicht nur die gleiche Blutgruppe, sondern auch den gleichen Rhesusfaktor haben. Wenn dies nicht der Fall ist, kommt es zu Unverträglichkeitsreaktionen. Auch ein Test auf Antikörper gegen fremde Blutgruppenmerkmale findet statt, dies ist ebenfalls wichtig, falls eine Transfusion notwendig wird.

Blutspenden gegen Bluthochdruck

Eine aktuelle Studie der Berliner Charité zeigt, dass Blutspenden bei Bluthochdruck helfen kann. Den 150 Probanden, die alle unter Bluthochdruck litten, wurde über ein Jahr lang alle drei Monate ein halber Liter Blut abgenommen – was einer ganz normalen Blutspende entspricht. Sowohl vorher als auch nachher fand eine Messung des Blutdrucks statt. Bei dieser zeigte sich eine ausgeprägte Verbesserung der Werte.

„Blutspenden ist eine ideale Win-Win-Situation für Patienten mit Bluthochdruck“, so Prof. Dr. med. Andreas Michalsen, Chefarzt der Abteilung Naturheilkunde am Immanuel Krankenhaus Berlin und Inhaber der Stiftungsprofessur für Naturheilkunde der Charité-Universitätsmedizin Berlin. „Zum einen stehen mehr lebensrettende Blutkonserven durch das Blutspenden zur Verfügung, zum anderen zeigen unsere Studien, dass regelmäßiges Blutspenden erhöhten Blutdruck reduziert und Medikamente eingespart werden können.“ Allerdings blieb der Blutdruck der Probanden nur dann konstant auf niedrigem Niveau, wenn die Blutspende auch weiterhin alle drei Monate wiederholt wurde.

Wer darf Blut spenden?

In Deutschland darf jeder gesunde Mensch zwischen 18 und 65 Jahren Blut spenden - je nach Blutspendedienst sind Spenden auch noch in einem höheren Alter möglich. Bei Erstspendern beträgt das Höchstalter 64 Jahre. Bis zu sechs Mal im Jahr können Männer spenden, Frauen bis zu vier Mal. Zwischen zwei Terminen müssen mindestens acht Wochen liegen. Wer in den vergangenen fünf Monaten tätowiert oder gepierct wurde oder sich innerhalb des vergangenen halben Jahres einer größeren Operation unterziehen musste, ist vom Blutspenden ausgeschlossen.

Termine, Orte und weitere Informationen zum Thema Blutspenden finden Sie unter www.blutspende.de.

Prof. Dr. med. Andreas Michalsen

Von Prof. Dr. med. Andreas Michalsen

Prof. Dr. med Andreas Michalsen ist seit 2009 Chefarzt der Abteilung Naturheilkunde im Immanuel Krankenhaus Berlin.

Fotografin: Anja Lehmann

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